Touristen radeln Chemnitzer Stadtfahrräder auf Rekordkurs

Chemnitz - Die Chemnitzer Stadtfahrräder sind aktuell gefragter denn je. Im KuHa-Jahr erlebt der Radverleih einen echten Boom. Seit fast 20 Jahren gibt es das Angebot, doch so sichtbar waren die Räder im Stadtbild noch nie.

Peter Prasatko (80) hat in diesem Jahr schon viele Stadtfahrräder verliehen.
Peter Prasatko (80) hat in diesem Jahr schon viele Stadtfahrräder verliehen.  © Sven Gleisberg

Peter Prasatko (80) freut das: "Wir haben dieses Jahr eine sprunghafte, sehr positive Entwicklung verspürt", sagt der Vorstandsvorsitzende des Vereins "Chemnitzer Gewölbegänge".

Seit 2006 führt der Verein den Verleih. "Es kommen sehr viele Gäste und wollen sich die Kulturhauptstadt anschauen", so Prasatko. "Das hätte ich anfangs gar nicht gedacht." Etwa 95 Prozent seiner Kunden waren in diesem Jahr Touristen.

Die Vorteile des Radverleihs liegen auf der Hand: "Mit dem Rad sind Touristen unabhängig und es ist eine günstige Variante, um viel von der Stadt zu sehen."

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Ein Rad samt Schloss kostet am Tag 5 Euro. Wer eins leihen will, muss sich 24 Stunden vorher telefonisch bei Peter Prasatko melden.

Zu Veranstaltungen wie den "Begehungen" radelten im KuHa-Jahr viele Touristen mit einem Leihfahrrad.
Zu Veranstaltungen wie den "Begehungen" radelten im KuHa-Jahr viele Touristen mit einem Leihfahrrad.  © Kristin Schmidt

Uckermark-Touristen treten kräftig in die Pedale

Die Ausleihstation "Chemnitzer Stadtfahrrad" gibt es seit fast 20 Jahren.
Die Ausleihstation "Chemnitzer Stadtfahrrad" gibt es seit fast 20 Jahren.  © Sven Gleisberg
Hille Raul (59) und Alke Stock (53) aus der Uckermark haben sich bei ihrem Besuch in Chemnitz Räder ausgeliehen, um die Garagen zu erkunden.
Hille Raul (59) und Alke Stock (53) aus der Uckermark haben sich bei ihrem Besuch in Chemnitz Räder ausgeliehen, um die Garagen zu erkunden.  © Sven Gleisberg

Auch Alke Stock (53) und Hille Raul (59) aus der Uckermark haben das Angebot bei ihrem Besuch in Chemnitz genutzt: "Wir wollen uns alle Garagen anschauen. Weil die ja verteilt sind, ist das Fahrrad dafür perfekt", sagen die beiden Touristinnen. "Danach geht's noch zu Herrn Schmidt-Rottluff."

Besonders für den Besuch der Abendveranstaltungen war das Fahrrad in diesem Sommer für viele das Transportmittel der Wahl. Bisher hat Prasatko circa 2000 Räder verliehen. "In den vergangenen Jahren war das durchschnittlich etwa die Hälfte."

Die Bilanz ist schon jetzt eindeutig: "Das war unser bestes Jahr bisher", sagt der 80-Jährige.

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"Wir hoffen natürlich, dass der Effekt anhält und auch in den nächsten Jahren viele Menschen die Kulturhauptstadt 2025 besuchen wollen. Aber ich glaube, so wie dieses Jahr wird es nicht noch mal werden."

Titelfoto: Bildmontage: Sven Gleisberg

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