Trotz zahlreicher Proteste: Kommandanten-Villa im KZ Sachsenburg abgerissen

Frankenberg - Nur noch ein Haufen Schutt: Die Kommandanten-Villa im ehemaligen KZ Sachsenburg ist abgerissen.

Plattgemacht: Statt geschichtsträchtigem Zeugnis des Schreckens heute nur noch Brache.
Plattgemacht: Statt geschichtsträchtigem Zeugnis des Schreckens heute nur noch Brache.  © Maik Börner

Die Stadt Frankenberg (Mittelsachsen) hat das Gebäude wie angekündigt - trotz zahlreicher Proteste - abtragen lassen bis Höhe Bodenplatte beziehungsweise Hochkeller. Die Stadt begründete den Abriss mit dem ruinösen Zustand (Hausschwamm) des Denkmals.

Für den Erhalt des historischen Gebäudes kämpften in jüngster Vergangenheit neben der Linken-Landtagsfraktion, Geschichtsvereine und Bürgerinitiativen. Sie werfen der Stadt und dem Land vor, Erinnerungskultur mit der Abrissbirne zu betreiben.

Dirk Neubauer (51), Landrat von Mittelsachsen: "Ich finde es beschämend, wie hier mit einem so wichtigen Thema umgegangen wird. Wie der Anschein erzeugt werden soll, hier würde gedankenlos Geschichtsrevision betrieben! Das entspricht in keinster Weise den Tatsachen."

Bis vor Kurzem stand sie noch: die KZ-Kommandanten-Villa von Sachsenburg.
Bis vor Kurzem stand sie noch: die KZ-Kommandanten-Villa von Sachsenburg.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Das KZ Sachsenburg war eines der frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager und bestand von Mai 1933 bis August 1937. Vor Ort soll eine Gedenkstätte entstehen, die an die Gräueltaten von Hitlers Regime erinnert.

Titelfoto: Maik Börner/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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