Aufregung im Krankenhaus! Diako-Ärzte bekommen plötzlich weniger Gehalt

Dresden - 180 Jahre wird das Diakonissenkrankenhaus in der Dresdner Neustadt in diesem Jahr. Dieses Jubiläum "feiert" die Klinik mit Gehaltskürzungen für die Belegschaft. Nun machen die Ärzte ihrem Ärger Luft - über die Politik.

Muss sparen: Das Diakonissenkrankenhaus in Dresden-Neustadt.
Muss sparen: Das Diakonissenkrankenhaus in Dresden-Neustadt.  © Thomas Türpe

"Wir richten uns heute mit diesem Hilferuf an Sie", schreiben die Diako-Ärztinnen Marlene Hausmann (30) und Leonie Stibal (35) im Namen der Ärzteschaft an MP Michael Kretschmer (49, CDU) und Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD).

"Aufgrund gestiegener Energie-, Lohn- und Materialausgaben sowie politischer Entscheidungen im Rahmen der Krankenhausreform war unser Krankenhaus gezwungen, eine Lohnkürzung für die Mitarbeiter vorzunehmen."

Ihren Angaben zufolge wird ihr Jahresgehalt 2024 um 3,8 Prozent gekürzt, in der Pflege falle das Urlaubsgeld weg. Diese Maßnahmen seien auf sechs Monate befristet .

Diako-Mitarbeiter wünschen sich "Änderung des Systems"

Die Diako-Ärzteschaft hat ihren Hilferuf an Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD, links) und MP Michael Kretschmer (49, CDU, rechts) gerichtet.
Die Diako-Ärzteschaft hat ihren Hilferuf an Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD, links) und MP Michael Kretschmer (49, CDU, rechts) gerichtet.  © Montage: Robert Michael, Petra Hornig

Für die Entscheidung ihres Arbeitgebers zeigen sie Verständnis, schließlich müsse der Fortbestand des Krankenhauses gesichert werden. Vielmehr sei die Politik in der Pflicht, das Haushaltsloch mit Steuermitteln zu stopfen.

Denn anders als kommunale Krankenhäuser und Unikliniken könnten Häuser in kirchlicher Trägerschaft ihre Defizite nicht steuerfinanziert ausgleichen.

Das sei ungerecht: "Wir fordern eine Änderung des Systems in Bezug auf die Krankenhausfinanzierung ungeachtet der Trägerschaft."

Titelfoto: Thomas Türpe

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