Aufregung um St. Petersburger Straße: CDU will Pläne von Baubürgermeister Kühn blockieren
Dresden - Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) will die vierspurige St. Petersburger Straße in den kommenden Jahrzehnten umgestalten, die riesige Verkehrsfläche ohne Aufenthaltsqualität "im besten Fall zur städtischen Oase" machen. Das will die CDU jetzt "sofort stoppen" lassen.

Die Verwaltung plant perspektivisch, die Automassen aus der Innenstadt auf äußere Routen zu verlagern. Von einst 46.000 Autos täglich fuhren zuletzt noch rund 30.000 die 1,6 Kilometer lange Achse im Zentrum entlang.
Um künftige Potenziale aufzuzeigen, veranstaltete Kühn einen studentischen Wettbewerb, der Visionen wie etwa einen Ententeich als Freizeit- und Erholungsort am Pirnaischen Platz hervorbrachte. Für 2026 kündigte Kühn einen interdisziplinären Wettbewerb an.
"Die Planungen zur Umgestaltung sind nicht nur ambitioniert, sondern weder mittel- noch langfristig umsetzbar, wenn man sich nicht von wichtigen Investitionsvorhaben verabschieden will", kritisiert CDU-Stadträtin Bettina Kempe-Gebert (60).
"Dresden fehlt das Geld für die dringend notwendigen Schulsanierungen, den Bau der Schwimmhalle in Klotzsche und des Sachsenbades, für sozialen Wohnungsbau, die Instandsetzung unserer Straßen und Brücken oder die seit Jahren beschlossene Entwicklung des Areals der ehemaligen Staatsoperette in Leuben."

Mit einem Antrag sollen umgehend alle Planungen und Wettbewerbe gestoppt werden, eine Weiterführung nur nach Ratsbeschluss möglich werden.
Titelfoto: Steffen Füssel