A4-Sanierung auf drei Kilometern: Dresdens größte Sommer-Baustelle nervt die Autofahrer

Dresden - Da müssen Autofahrer jetzt durch: Auf der A4 zwischen Dresden-West und Neustadt wird auf einer Strecke von knapp drei Kilometern die Fahrbahn in Richtung Görlitz erneuert. Ein halbes Jahr lang wird es dadurch zu Behinderungen und auch Staus kommen. Ein Besuch auf der Großbaustelle.

Bauarbeiten auf der A4: Der Fräsbagger trägt Stück für Stück den alten Beton von der Fahrbahn ab.
Bauarbeiten auf der A4: Der Fräsbagger trägt Stück für Stück den alten Beton von der Fahrbahn ab.  © Eric Münch

Es ist staubig, laut und gefährlich. "Die Baustelle stellt uns vor besondere Herausforderungen", sagt Ralf Herrmann (56), Geschäftsbereichsleiter Erhaltung von der zuständigen Autobahn GmbH des Bundes.

"Wir bauen unter laufendem Verkehr und das Aufkommen ist hier sehr hoch." 80.000 bis zu 130.000 Autos in der Spitze rollen täglich über die Fahrbahn. Das sind rund 25.000 mehr als noch vor fünf Jahren. Gut ein Drittel davon ist Schwerlastverkehr.

Auch dadurch wurden die Schäden und Risse auf der Fahrbahn zuletzt so groß, dass sie nun grundhaft saniert werden muss.

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Immerhin bleiben je drei Fahrstreifen (wurden teils versetzt) in beide Richtungen befahrbar, wenn auch natürlich nur noch maximal 80 anstatt wie zuvor 120 Kilometer pro Stunde erlaubt sind.

Schon dadurch komme es quasi automatisch zu Beeinträchtigungen und es könne auch Stau entstehen, so Herrmann.

Der Kampfmitteldienst prüft den bislang unbearbeiteten Hang auf Kriegsüberbleibsel.
Der Kampfmitteldienst prüft den bislang unbearbeiteten Hang auf Kriegsüberbleibsel.  © Eric Münch
Kümmerte sich um größere Sanierungen auf Sachsens Autobahnen: Ralf Herrmann (56) ist Geschäftsbereichsleiter Erhaltung der Autobahn GmbH.
Kümmerte sich um größere Sanierungen auf Sachsens Autobahnen: Ralf Herrmann (56) ist Geschäftsbereichsleiter Erhaltung der Autobahn GmbH.  © Eric Münch
Maschinist Ronny Lehmann (44) wechselt regelmäßig die Köpfe der Fräse aus, die sich in den Beton graben.
Maschinist Ronny Lehmann (44) wechselt regelmäßig die Köpfe der Fräse aus, die sich in den Beton graben.  © Eric Münch
In diesem Bereich zwischen dem Dreieck Dresden-West und der Anschlussstelle Dresden-Altstadt wird die Fahrbahn auf knapp drei Kilometern erneuert. Der eigentliche Baustellenbereich mit geänderter Streckenführung ist freilich ungefähr doppelt so lang.
In diesem Bereich zwischen dem Dreieck Dresden-West und der Anschlussstelle Dresden-Altstadt wird die Fahrbahn auf knapp drei Kilometern erneuert. Der eigentliche Baustellenbereich mit geänderter Streckenführung ist freilich ungefähr doppelt so lang.  © Screenshot Google Maps/TAG24 Grafik

Mitte November soll der Verkehr wieder normal laufen, aber nur bis ins Frühjahr

Maschinist Stanley Degen (51) steuert aus der Fahrerkabine.
Maschinist Stanley Degen (51) steuert aus der Fahrerkabine.  © Eric Münch

Laster und Autos rauschen unentwegt nur wenige Meter an den Arbeitern vorbei. "Ich nehme der Verkehr gar nicht mehr wahr", sagt Maschinist Stanley Degen (51).

Mit seinem Fräsbagger rüttelt und gräbt er sich in den alten Beton ein, trägt ihn Meter für Meter von der Fahrbahn ab. "Wir schaffen bis zu 1200 Tonnen pro Tag", sagt er.

Anstelle des Betons, der abtransportiert und später etwa für den Bau von Parkplätzen oder Gehwegen wiederverwendet wird, setzen die Arbeiter dann Gussasphalt ein. Auch die Entwässerungsanlage am Straßenrand wird saniert. Dafür muss der anliegende Steilhang gesichert werden, was wiederum eine Prüfung des Kampfmitteldienstes nötig macht.

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Gearbeitet wird bei Tageslicht, bis zu 15 Mitarbeiter sind es aktuell täglich, vier Firmen sind beteiligt. Rund acht Millionen Euro kostet die Streckensanierung. "Mitte November rollt der Verkehr wieder wie gewohnt", sagt Herrmann. "So der Plan."

Die freie Fahrt können Autofahrer dann aber nur über den Winter genießen. Ab Frühjahr ist die andere Fahrbahnseite in Richtung Chemnitz dran...

Titelfoto: Eric Münch

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