Dresden - Große Erleichterung in Tolkewitz und Laubegast: Die fast zwei Kilometer lange Baustelle entlang der Wehlener Straße, Alttolkewitz und Österreicher Straße wird am kommenden Montag fertiggestellt. Am Ergebnis gibt es jedoch auch Kritik.
Einen Monat früher als geplant schließen die Bauarbeiter ihre Arbeiten ab und ließen sich am Freitag von den Laubegastern bei Bier und Bratwurst feiern.
Die seit März 2024 laufende grundhafte Sanierung umfasste Fahrbahn, Gleise und Gehwege sowie die unterirdischen Medienleitungen und Anlagen. Auch Straßenbeleuchtung und Ampelanlagen wurden erneuert.
Abschnittsweise entstanden Fahrradstreifen, zudem kann der neue DVB-Stadtbahnwagen nun die Strecke passieren. Gesamtkosten: 42 Millionen Euro, ein Großteil davon stammt aus Fördermitteln von Bund und Land. Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) spricht von einer "Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer".
Einige Anwohner sehen das anders. Heike Stötzer (51), Betreiberin einer Heilpraxis an der Österreicher Straße und Mitglied der "Laubegaster Gemeinschaft" (Vereinigung von Gewerbetreibenden), sagt: "Autos und die Straßenbahn müssen wegen der Einspurigkeit hintereinanderfahren. Es gibt keine Überholmöglichkeiten, das erhöht die Staugefahr."
Wirtschaftliche Folgen im Viertel
Wegen der engen Straßenführung geht sie zudem davon aus, dass Radfahrer künftig auf den Bürgersteig ausweichen werden. Auch an Stadtgrün und Sitzgelegenheiten, etwa für ältere Personen, habe die Verwaltung nicht gedacht.
Während der langen Bauphase war die Erreichbarkeit für Kunden und den Lieferverkehr im Viertel stark eingeschränkt - mit deutlichen wirtschaftlichen Folgen.
"Wir sprechen bei einigen Geschäften über einen Umsatzverlust von bis zu 80 Prozent", sagte Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt (58). Nach Angaben der Laubegaster Gemeinschaft mussten mindestens sieben Geschäfte schließen, weitere Betriebe verzichteten auf Neueinstellungen.
Vermieter nahmen teilweise erhebliche Mietminderungen in Kauf. Eine finanzielle Entschädigung für die Betroffenen ist nicht vorgesehen.