Dresden - Bevor am Montag der Postplatz für drei Wochen zur Baustelle wird, kann die Stadt wenigstens ein anderes Sanierungs-Großprojekt abschließen: Nach gut zwei Jahren kann der Verkehr über die Bautzner Straße nun wieder wie gewohnt rollen, die Straßenbahnlinie 11 bis nach Bühlau fahren.
Damit endet auch die für Anwohner und Co. belastende Umleitung über die engen Gassen.
Seit April 2023 liefen die Arbeiten abschnittsweise über etwa 260 Meter Länge. Dabei wurde die Brücke über der Prießnitz, die durch das Hochwasser 2013 stark beschädigt worden war, neu gebaut. Die Haltestelle Diakonissenkrankenhaus wurde versetzt und barrierefrei ausgebaut, Gleise, Leitungen und Straße erneuert.
Ursprünglich sollte das Rathaus im Mai fertig werden, jedoch mussten die Arbeiten wegen des Hochwassers im Januar vergangenen Jahres wochenlang ruhen. Zudem zog sich das aufwendige Bauprojekt, da die stadtwärtige Fahrtrichtung für den Autoverkehr offen gehalten wurde.
Morgen Mittag endet die Umleitung des landwärtigen Autoverkehrs über die enge Holzhofgasse, durch die sich auch der Bus-Ersatzverkehr zwängen musste.
Das habe die DVB laut Vorstand Lars Seiffert (56) pro Woche 70.000 Euro mehr gekostet, da dort täglich bis zu elf Busse im Einsatz waren, insgesamt fielen allein dafür also sieben Millionen Euro an.
Anwohner und Geschäftsleute können aufatmen
"Es freut uns natürlich insbesondere für die Anwohner, die den Verkehr und Lärm tapfer ertragen haben", so Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59).
Nicht nur die atmen auf, sondern auch die unter den Behinderungen leidenden Gewerbetreibenden wie die Traditions-Tankstelle (1927 erbaut) mit Runddach. "Auch für die Patienten im Diakonissenkrankenhaus ist es gut", sagt Passantin Agnes Völlmar (52), die gerade auf dem Weg in die Klinik war.
Ab Montag fahren die Bahnen (42.000 tägliche Fahrgäste) wie gewohnt nach Bühlau.
Sie teilen sich dann mit Autos die verbliebene Fahrspur (die andere ging an die Radler) auf der Bautzner Straße - und werden auch an Kreuzungen gemeinsam in einer Schlange stehen. "Das wird uns Zeit kosten. Wir hoffen, dass es flüssig geht", so Seiffert. "Für uns ist das ein Experiment."