24 E-Bikes gestohlen: Rad-Räuber versteckten ihre Beute in der Heide

Dresden - Über zwei Stunden räumten Kamil K. (25) und Michal P. (37) im September dreist "Heikos Fahrradladen" in Dresden-Klotzsche leer. Sie klauten 24 E-Bikes für fast 100.000 Euro, versteckten ihre Beute unter Blättern und Ästen in der Heide.

Rad-Räuber Kamil K. (25, l.) muss hinter Gitter. Gegen Michal P. (37), hier bei seiner Haftvorführung nach der Tat, wird später verhandelt.  © Montage: Peter Schulze, Sandra Eismann

Doch die Diebe hatten die Rechnung ohne eine Hundebesitzerin (46) gemacht. Als sie am Vormittag mit ihrem Bello Gassi ging, entdeckte sie die Räder und rief die Polizei.

Die Langfinger wurden kurz darauf verhaftet. Zumindest Kamil bekam am Donnerstag dafür eine Haftstrafe vom Amtsrichter in Dresden.

Der junge Vater gestand, aus Geldnot mitgemacht zu haben. Michal und er seien von einem Bekannten nach Dresden gebracht worden.

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Der Bekannte brach den Laden auf, deckte die Videokamera mit einem Joghurtbecher ab, dann traten Kamil und Michael in Aktion: "Wir haben uns abgewechselt und die Räder weggebracht." Gut 200 Meter weiter, in der Heide versteckten sie ihre Beute.

Der dritte Täter habe dann einen Platz zum Verladen gesucht, während Kamil und Michal im Unterholz warteten. "Stundenlang waren wir im Wald. Es war eine Katastrophe", erinnerte sich der Angeklagte.

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Eine Überwachungskamera auf dem Gelände schalteten die Einbrecher mit einem Joghurtbecher aus (Symbolfoto).  © picture alliance/dpa/dpa-tmn

Händler Heiko Falkenhain fürchtet erneuten Einbruch

Radhändler Heiko Falkenhain (61) treibt die Sorge um, dass es wieder zu einem Einbruch kommen könnte.  © Peter Schulze

Inzwischen war Vormittag, erste Spaziergänger und Hundebesitzer kamen in die Heide. Und prompt wurde die Beute entdeckt.

Die Polizei, die gerade den Einbruch im Laden dokumentierte, eilte in den Wald. Als sie das Versteck inspizierte, kam das Trio zufällig dazu. Und rannte sofort davon. Der mutmaßliche Anstifter floh unerkannt. Kamil und Michal wurden gefasst, samt Einbruchswerkzeug und abgerissenen Preisschildern der Räder. Sie kamen in U-Haft.

Seine Räder bekam Händler Heiko Falkenhain (61), dessen Laden in Klotzsche eine Institution ist, zurück. "Aber es bleibt immer die Angst, dass es wieder passiert", so der noch immer erschütterte Inhaber.

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Im Prozess am Donnerstag sollte auch Michal auf der Anklagebank sitzen. Doch die Justiz hatte ihn jüngst auf freien Fuß gesetzt. Prompt erschien er nicht. Begründung: Autopanne. Gegen ihn wird (hoffentlich) später verhandelt. Kamil aber wurde verurteilt. Er muss nun für zwei Jahre und sechs Monate hinter Gitter.

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