Brandsatz durchs Fenster geschleudert: Barbershop in Prohlis abgefackelt
Dresden - War da jemand unzufrieden mit seiner Frisur? Oder war es ein rassistisch motivierter Anschlag? Freitagnacht wurde "Shams Friseursalon" in Prohlis in Brand gesteckt. Ein 27-jähriger Verdächtiger wurde noch in der Nähe verhaftet.
Alles in Kürze
- Barbershop in Prohlis durch Brandsatz abgefackelt
- Tatverdächtiger warf Brandsatz durch Fenster
- 27-jähriger weißrussischer Staatsbürger festgenommen
- Feuerwehr löschte das Feuer im Laden
- Hintergründe und Sachschaden noch unklar

Als die Dresdner Feuerwehr gegen 1.20 Uhr vor Ort eintraf, drang bereits dichter Rauch aus dem Barbershop.
"Sofort ging ein Trupp unter schwerem Atemschutz und mit einem Hohlstrahlrohr zur Brandbekämpfung vor. Parallel wurde ein Belüftungsgerät benutzt, um den giftigen Brandrauch aus dem Laden zu leiten", so Sprecher Michael Klahre (46).
Das Feuer in unmittelbarer Nähe zu mehrstöckigen Wohnhäusern konnte von 32 Dresdner Kameraden zügig gelöscht werden, verletzt wurde niemand.
Erst im vergangenen August eröffnete "Shams Friseursalon" in der Herzberger Straße.



Alle Kunden seien laut den Inhabern zufrieden gewesen

Freitagmittag brachten Handwerker eine Holzplatte vor das eingeworfene Schaufenstern an. Der Innenraum des Frisörladens stinkt stark nach Qualm. Tapeten und Friseurstühle sind verkohlt.
Auch die Glasscheibe zur Küche und das Küchenfenster sind demoliert: "Alle Kunden waren glücklich, niemand hat sich beschwert", berichten Alaa Rahilani (34) und Al Hassan Hatem (23) schockiert.
In unmittelbarer Nähe zum Tatort konnte die Polizei den Tatverdächtigen festnehmen, der zuvor die Brandbombe durch das Schaufenster geworfen haben soll: "Der aus Weißrussland stammende Mann wurde vorläufig festgenommen", berichtet ein Dresdner Polizeisprecher.
Den Eingangsbereich haben die beiden Eigentümer bereits ein wenig gewischt, aber ansonsten müssen die Brandspuren vorerst bleiben und das Geschäft steht still: "Der Gutachter kommt nächste Woche. Bis dahin dürfen wir noch nicht wieder aufbauen."
Die Dresdner Polizei ermittelt nun zu den Hintergründen des Brandanschlags.
Erstmeldung vom 11. Juli, 8.32 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 15.44 Uhr.
Titelfoto: Montage: Roland Halkasch, Holm Helis