Deutschlands größter Heroin-Fund: Weltweit gesuchter Hintermann geht Grenzpolizei ins Netz

Dresden/Tirana (Albanien) - Weltweit suchten die Ermittler nach dem Türken Nihat Ö. (57), am Sonnabend ging er der albanischen Grenzpolizei schließlich ins Netz. Er soll unter anderem der Hintermann des über 700-Kilo-Heroin-Schmuggels nach Deutschland gewesen sein.

Heroin wie dieses ging der Polizei 2022 am Hamburger Hafen ins Netz. Die Spur führte schließlich bis nach Sachsen. (Symbolbild)
Heroin wie dieses ging der Polizei 2022 am Hamburger Hafen ins Netz. Die Spur führte schließlich bis nach Sachsen. (Symbolbild)  © Markus Scholz/dpa

Im August 2022 schlug der Zoll am Hamburger Hafen zu:

In einem Seecontainer waren 703 Kilogramm Heroin als Kräuterseife getarnt, sollten an den sächsischen Unternehmer Torsten N. (57) gehen, der Hallen für den Schmuggel in Geringswalde und Grumbach zur Verfügung stellte. Schon zuvor soll es zwei dieser Lieferungen gegeben haben.

Das Dresdner Landgericht verurteilte Torsten N. erst vor Kurzem zu zehn Jahren und zehn Monaten Haft dafür.

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Als einer der Organisatoren galt Serkan B. (42), der eigens im Iran eine Firma für die "Seifentarnung" aufgebaut hatte. Er wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt, es wäre mehr gewesen, hätte er nicht Informationen zu weiteren Tätern genannt.

Ob diese nun zur Verhaftung von Nihat Ö. am Flughafen von Tirana führten, ist unklar.

Torsten N. (57) hatte Lagerhallen in Grumbach und Geringswalde.
Torsten N. (57) hatte Lagerhallen in Grumbach und Geringswalde.  © Peter Schulze

Albanien muss über Auslieferung entscheiden

Der Türke soll die Grundstoffe für das Heroin und die Herstellung der Droge daraus organisiert haben, außerdem soll er den Transport des Containers in den Hamburger Hafen organisiert und bezahlt haben.

Mit der Festnahme durchsuchten die Ermittler auch seine Geschäfts- und Wohnräume im niederländischen Rotterdam sowie Objekte seiner Lebensgefährtin.

Nun müssen die albanischen Behörden über eine Auslieferung nach Deutschland entscheiden.

Titelfoto: Markus Scholz/dpa

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