Dresden - Als die Familie plötzlich wuchs, musste mehr Geld her. Das Mittel dazu: Kokain- und Marihuana-Handel. Das gibt Syrer Abd Alrazak K. (28) ganz offen zu. Auch sein Cousin Sams Aldin K. (28) und Kumpel Rodi J. (23) gestehen Beteiligungen an Drogengeschäften. Doch wer was gemacht hat, darüber herrscht Uneinigkeit.
"Ich bekam eine Tochter, dann ist mein Cousin mit seiner Schwester zu mir gezogen", beklagt sich Abd Alrazak K. auf der Anklagebank. "Ich sollte die alle finanzieren. Ich hatte keine Wahl, was sollte ich denn tun?"
Und so nahm er - wegen Drogenhandels bereits unter Bewährung stehend - das alte Geschäft wieder auf, fuhr nach Berlin: "Auf der Sonnenallee gibt es viele Leute, die Drogen verkaufen", sagt er. "Ich kenne diese Leute schon lange."
So gesteht er, dort kiloweise Marihuana gekauft zu haben. Als er Rodi J. dann kennenlernte, will er auch Kokain organisiert haben. Rodi J. will wiederum kein Großdealer gewesen sein. Er gibt zu, ab und an mal ein paar Gramm Marihuana bei Abd Alrazak K. gekauft zu haben.
Auch dass er seine Wohnung als Depot zur Verfügung gestellt hat, gibt er zu. An Kokaingeschäften will er sich aber nicht beteiligt haben. Nach Berlin sei er zwar auch gefahren, habe dort aber keine Drogen abgeholt.
500 Gramm Kokain und über drei Kilo Marihuana bei Razzien entdeckt
Dem wiederum widerspricht Sams Aldin K., der unter anderem zugibt, im Januar in einem Döner-Imbiss Rodi J. 25 Gramm Kokain für 1000 Euro verkauft zu haben.
Dass bei Razzien gegen das Trio über 500 Gramm Kokain und über drei Kilo Marihuana gefunden wurden, steht fest. Wer nun wie an dem Handel beteiligt war, muss der Prozess klären.