Giftköder in Garten geworfen: Anwohner bangen um ihre Hunde

Königsbrück - Es ist erst wenige Tage her. Hundezüchterin Sandra Masch (44) aus Grüngräbchen (bei Königsbrück in Sachsen) kommt gerade von einer Kundenvisite zurück nach Hause. Doch plötzlich werden einige ihrer Schützlinge unruhig. Wenig später ist eine Hündin tot, drei weitere Vierbeiner kämpfen ums Überleben.

Sandra Masch (44) und ihre Zuchthunde Lina (3, l.) und Avell (9), die mit Ködern vergiftet wurden.
Sandra Masch (44) und ihre Zuchthunde Lina (3, l.) und Avell (9), die mit Ködern vergiftet wurden.  © Ove Landgraf

"Sie hatten plötzlich Schaum vor dem Mund, konnten nicht mehr richtig laufen", erinnert sich Züchterin Masch an ihre ersten Eindrücke. Sofort fährt sie mit den Tieren zum Arzt. Für Hündin Willow (5), Mama von sechs Welpen, kommt jede Hilfe zu spät.

Sie stirbt 20 Minuten nach dem Eintreffen bei der Tiermedizinerin. Die Hunde Lou (6), Lina (3) und Avell (9) kämpfen zu diesem Zeitpunkt noch ums Überleben. Sie werden mehrmals an den Tropf angeschlossen, bekommen fiebersenkende Medikamente.

Der Verdacht erhärtet sich: Die Tiere wurden vergiftet. Später findet Sandra Masch auf ihrem Grundstück blaue knete-artige Klumpen.

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Sie bestehen aus Ratten- und Schneckengift, gekochten Kartoffeln und Wurststückchen. "Gerade Letztere wurden meinen Hunden zum Verhängnis, da sie dem fleischigen Duft nicht widerstehen können."

Sohn Robin ruft zu einer Spendenaktion auf

Die Hunde von Sandra Masch (44) wurden von einem unbekannten Täter vergiftet. (Symbolbild)
Die Hunde von Sandra Masch (44) wurden von einem unbekannten Täter vergiftet. (Symbolbild)  © 123RF/busliq

Der Täter ist mit großer Sorgfalt vorgegangen. Er entfernte Efeu und ein Brett am Grundstückseingang, um die Gift-Köder günstig zu platzieren. Von den Nachbarn bekam niemand etwas mit.

Besonders mysteriös: Nur einen Tag später wurde in einem Nachbarort der Hund eines Ehepaares getötet - ebenfalls durch Gift. Von den Ermittlungen der Polizei macht sich die Hunde-Mama indes keine allzu große Hoffnung, da diese den Fall als Sachbeschädigung einstuft.

Größer ist die Freude über Anteilnahme von Freunden und Mitbürgern aus dem Ort. Auch Sohn Robin (21) ist tief bewegt vom Schicksal der Hunde und möchte seiner Mutter helfen.

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Zur Deckung der hohen Behandlungskosten ruft er zu einer Spendenaktion auf. Hilfswillige können im Internet spenden: auf gofundme.com unter dem Titel "Brutale Vergiftung an Zucht und Familienhund" von Robin Masch.

Zum Schluss noch die gute Nachricht: Lou, Lina und Avell geht es gut, sie werden den Anschlag wohl überleben. Indes geht die Suche nach dem Hundemörder von Grüngräbchen in die nächste Runde.

Titelfoto: Ove Landgraf

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