Überwachung am Augustusmarkt: FDP-Politiker hat Ärger mit Datenschutz-Chefin

Dresden - Der Ärger nimmt kein Ende für die Betreiber des Augustusmarktes. Erst beschädigten Vandalen den Riesen-Teddy. Und nachdem Holger Zastrow (54, FDP) und Matteo Böhme (41) dann ein Video der mutmaßlichen Täter von ihren Überwachungskameras veröffentlichten, schaltete sich die Sächsische Datenschutz-Beauftragte ein ...

Zwar steht der Teddy nach notdürftiger Reparatur wieder auf der Hauptstraße und erfreut die Gäste. Der Vandalismus-Schaden beträgt jedoch mehrere Tausend Euro.
Zwar steht der Teddy nach notdürftiger Reparatur wieder auf der Hauptstraße und erfreut die Gäste. Der Vandalismus-Schaden beträgt jedoch mehrere Tausend Euro.  © Ove Landgraf

Rückblick: Bereits Weihnachten vergangenen Jahres war der lila Riesen-Teddy vom Augustusmarkt von Vandalen beschädigt worden. Daraufhin rüsteten die Betreiber auf, installierten in diesem Jahr eine Überwachungskamera.

Und tatsächlich rammelte eine Gruppe junger Menschen in der Nacht zum diesjährigen ersten Advent an der Glitzer-Figur aus Flechtmaterial so lange herum, bis der Teddy seinen Kopf verlor und die Lichterkette kaputtging.

Zwar wurde der Teddy notdürftig repariert. Auf dem Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro bleiben die Betreiber wohl aber sitzen. Trotz Veröffentlichung des Videos der Vandalen gingen bislang laut Polizei bislang keine weiteren Hinweise als jene ein, die Passanten am Tatabend gemacht hatten.

Holger Zastrow (54, FDP) und Matteo Böhme (41) betreiben mit ihrer Plan de Saxe GmbH den Augustusmarkt.
Holger Zastrow (54, FDP) und Matteo Böhme (41) betreiben mit ihrer Plan de Saxe GmbH den Augustusmarkt.  © Thomas Türpe

Allerdings gab es wegen der Videoüberwachung mehrere Beschwerden bei der Sächsischen Datenschutz- und Transparenzbeauftragten (SDTB) Juliane Hundert (46).

"Wir hoffen, dass wir kein Bußgeld bezahlen müssen"

Die Sächsische Datenschutz- und Transparenzbeauftragte (SDTB) Juliane Hundert (46) schaltete sich ein.
Die Sächsische Datenschutz- und Transparenzbeauftragte (SDTB) Juliane Hundert (46) schaltete sich ein.  © DPA/Robert Michael

Die prüfte die Lage und erteilte Auflagen. So zeigte etwa die Kamera nicht nur den Bereich um die Teddy-Figur, sondern filmte bis zum Albertplatz, was nach Datenschutz-Grundverordnung nicht erlaubt ist.

Zastrow und Böhme korrigierten das daraufhin, verengten den Kamera-Ausschnitt, wonach die Videoüberwachung jetzt rechtskonform sei, so ein SDTB-Sprecher. Außerdem wird die Aufnahme nach 72 Stunden gelöscht, auf Instagram eingestelltes Material wurde entfernt. An der Hauptstraße wurden zusätzliche Hinweisschilder ("Achtung Videoüberwachung!") aufgestellt.

Abgeschlossen ist das Verfahren noch nicht: "Wir hoffen, dass wir kein Bußgeld bezahlen müssen", sagt Zastrow. "Wir wollen uns nur vor Schäden schützen."

Zusätzliche Hinweisschilder warnen jetzt Passanten und Weihnachtsmarkt-Besucher vor Videoüberwachung.
Zusätzliche Hinweisschilder warnen jetzt Passanten und Weihnachtsmarkt-Besucher vor Videoüberwachung.  © Ove Landgraf
Der ursprüngliche Ausschnitt der Überwachungskamera reichte bis zum Albertplatz und damit zu weit.
Der ursprüngliche Ausschnitt der Überwachungskamera reichte bis zum Albertplatz und damit zu weit.  © privat

Die Sorge scheint berechtigt: Am gestrigen Samstag fanden Mitarbeiter in Marktnähe Aushänge, auf denen zum Abbrennen des Teddys aufgerufen wird.

Titelfoto: Fotomontage: Ove Landgraf//Thomas Türpe//Ove Landgraf

Mehr zum Thema Dresden Crime: