Dresden - Der Chef der Biofabrik in Dresden-Rossendorf, Oliver R. (49), hat Ärger mit der Justiz. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sowie zweien seiner Kollegen vor, mit seinem Firmengeflecht ein "Geldkarussell" geschaffen und Anleger betrogen zu haben. Am Mittwoch ist es daher zu einer weiteren Razzia gekommen.
Die Vorwürfe weiten sich aus: Schon im Januar ließ die Dresdner Staatsanwaltschaft Objekte der "Biofabrik" durchsuchen, warf deren Geschäftsführer Oliver R. (49) und Vertriebsleiter Jörg M. (61) vor, Maschinen für 1,6 Millionen Euro verkauft, aber nie geliefert zu haben.
Nun soll das Duo zusammen mit Sven C. (51) Hunderte Privatanleger geprellt haben.
"Stabile Rendite durch Factoring und grüne Investments", wirbt die "Victeos Finance GmbH", die auch zum Geflecht um die Biofabrik gehört, auf ihrer Homepage und verspricht überdurchschnittliche Rendite.
Die drei hätten ihre Anleger dabei sowohl über die Art der Investition als auch über die tatsächliche Verwendung der Gelder getäuscht.
Staatsanwaltschaft geht von Schaden in Millionenhöhe aus
Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt durchsuchten am Mittwochmorgen acht Wohn- und Geschäftsräume im Dresdner Stadtgebiet aufgrund des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs.
"Die anschließenden Ermittlungen haben ergeben, dass innerhalb des Firmengeflechts ein 'Geldkarussell' geschaffen wurde", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (50).
"Aktuell gehen die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen von 470 geschädigten Anlegern und einem Gesamtschaden von über neun Millionen Euro aus", so Schmidt. Bei den Beschuldigten sollen nun Gelder in Millionenhöhe eingefroren werden.
Bereits am 22. Januar dieses Jahres hatten Beamte des Landeskriminalamtes anlässlich der Ermittlungen Wohn- und Geschäftsräume in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern durchleuchtet.
Erstmeldung vom 22. Oktober 2025, 12.46 Uhr; zuletzt aktualisiert: 13.31 Uhr.