Dauerstreit ums Hotel am Terrassenufer: Was wird aus dem Beton-Klotz?

Dresden - Wie weiter mit dem "Hotel am Terrassenufer"? Die Stadt hätte den Beton-Klotz aus DDR-Zeiten am liebsten abgerissen oder um einige Etagen geköpft. Der Eigentümer will hingegen seit Jahren sanieren. Jetzt soll die Dresdner Gestaltungskommission vermitteln.

Ein Abriss des "Hotels am Terrassenufer" liegt in weiter Ferne.
Ein Abriss des "Hotels am Terrassenufer" liegt in weiter Ferne.  © Ove Landgraf

Vielen Rathaus-Planern ist die Platte seit Jahren ein Dorn im Auge, Sichtbeziehungen zur Innenstadt seien behindert, kein Gebäude soll höher als die Synagoge sein, im Hochhauskonzept fehlt das Bauwerk. 2014 scheiterte die Stadt dennoch mit einer Abriss-Klage vor Gericht.

Aktuell wiederholte die Gesellschaft Historischer Neumarkt ihre Forderung an die Eigentümer, die oberen vier Etagen zurückzubauen. Im Gegenzug könnte die "Trapp Real Estate" ein naheliegendes Grundstück bekommen.

Gestern sollte die Gestaltungskommission, eine Runde aus anerkannten Experten und Stadträten, vermitteln.

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"Wir sind uns uneinig. Einige Mitglieder sehen das Hochhaus als Störfaktor. Andere glauben, man sollte auch aus Umweltschutzgründen keine Gebäude mehr ohne Not abreißen", so Kommissions-Chef Jürg Sulzer (75).

Daher sollen nun mehrere Varianten, unter anderen eine Sanierung im Bestand, ein Rückbau und ein Totalabriss weiter untersucht werden.

"Der Eigentümer möchte am liebsten im Bestand sanieren und dürfte das wohl auch. Aber wir haben endlich einen Gesprächsfaden", so Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (43).

Der Eigentümer hat dazu einen neuen Partner, die Revitalis AG, im Boot. Die bebaute in Dresden unter anderem das Wiener Loch.

Titelfoto: Ove Landgraf

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