Diese Woche ist Beerdigung! Das traurige Ende eines Rotlicht-Königs

Dresden - In Dresdens Rotlicht-Szene war er bekannt wie ein bunter Hund, zuletzt jedoch war Helge W. (†65) besonders wegen Betrugsvorwürfen Stammgast im Gericht. Nun ist er verstorben, wird diese Woche beerdigt.

Immer wieder musste Helge W. (†65) vor Gericht.
Immer wieder musste Helge W. (†65) vor Gericht.  © Steffen Füssel

Er schaffte es immer wieder: Mit großen Versprechen brachte er Bekannte dazu, ihm zu helfen, oft mit Geld. Zurück kam es selten.

Deshalb wurde es auch zuletzt einsam um Helge W. Viele alte Freunde sind nicht mehr gut zu sprechen auf ihn und doch bleibt eine gewisse Faszination: "Er war ein lustiger Mensch, konnte Menschen begeistern", so ein Bekannter. "Aber das hat er dann sofort genutzt, um zu betrügen."

Kultstatus genießt eine Geschichte von seiner ersten Hochzeit auf Schloss Albrechtsberg. Diese soll der ehemalige Betreiber des "Moulin Rouge" genutzt haben, um eine andere Rotlichtgröße abzuzocken: Das Geld, das diese am Roulette-Tisch verlor, wurde ihm immer wieder geliehen. Die Schulden sollen auf über 100.000 Euro gestiegen sein.

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Bis zuletzt spielte er bei Pokerturnieren mit, landete wegen Drogen- und Betrugsdelikten immer wieder vor Gericht und auch im Gefängnis.

Dort engagierte sich die Ex-Rotlichtgröße in der Theater-Gruppe, spielte Zuschauern zufolge den Mafia-Boss durchaus überzeugend.

Privat war die Ex-Rotlichtgröße als Frohnatur bekannt.
Privat war die Ex-Rotlichtgröße als Frohnatur bekannt.  © privat

In der Nacht vom 29. zum 30. Oktober verstarb Helge W., wurde tot in seinem Bett gefunden. Er litt zuletzt unter Herz- und Zuckerproblemen, die Todesursache ist jedoch bislang unklar. Der Arzt, der den Totenschein ausfertigte, forderte eine Obduktion, die Staatsanwaltschaft soll jedoch abgelehnt haben. Er soll diese Woche beerdigt werden.

Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Andreas Arnold/dpa, privat

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