Jubel um Víkingur Ólafsson: Großartiges Debüt im Kulti
Dresden - Der isländische Pianist Víkingur Ólafsson (41), neben dem Russen Daniil Trifonov der angesagteste Künstler am Klavier zurzeit, gab am Samstag im Kulturpalast mit einem Soloabend sein Debüt in Dresden. Er präsentierte ein klug komponiertes Programm mit Bach, Beethoven und Schubert.
Mit Bachs Präludium E-Dur BWV 854 und der Partita e-Moll BWV 830, Beethovens Sonaten Nr. 27 in e-Moll op. 90 und Nr. 30 in E-Dur op. 109 sowie Schuberts Sonate e-Moll D 566 gestaltete Ólafsson einen Abend meisterlich in Transparenz und Tiefgang, der Anschlag präzise, dabei nie distanziert, stets warm nuanciert.
Ólafsson spielte durch, ohne Pausen zwischen den Stücken, wohl um Zwischenapplaus zu vermeiden, die Konzentration nicht zu stören und den Zusammenhang der Werkfolge deutlich werden zu lassen.
Nicht jedem im Saal fiel es dabei leicht, die Zäsuren zwischen den Stücken zu erkennen.
Am Ende erst erläuterte der Künstler dem Publikum Werke und Werkfolge - zu Beginn hätte es besser gepasst.
Sei es drum: Zwei Zugaben ließ Ólafsson folgen und beendete so einen denkwürdigen Konzertabend. Ovationen im Stehen vom Publikum.
Titelfoto: Ari Magg/Universal Mu
