Dresdner Schlössernacht: So können die Fledermäuse mitfeiern
Dresden - Rund 300 Künstler, 300 Service-Profis aus der Gastro und etwa 100 Techniker und Aufbauhelfer sorgen dafür, dass sich die rund 6000 Gäste am Samstag zur Dresdner Schlössernacht amüsieren. Für das Wohl der Fledermäuse im Römischen Bad sorgen zwei Spezialisten: Wolfgang Hahn (56) und Moritz Keil (24).

"Im Römischen Bad überwintern bis zu 2000 Fledermäuse von 19 Arten", weiß Wolfgang Hahn vom Ingenieurbüro "pro bios".
"Und auch im Sommer sind hier Hunderte Fledermäuse zu Hause. Allesamt unter Schutz stehende Arten wie die Kleine Hufeisennase, der Abendsegler oder die Zwergfledermaus. Sie bewohnen das Gewölbe des Bades, das ursprünglich zur Belüftung angelegt wurde."
Damit das Schlössernacht-Spektakel die Tiere nicht verschreckt und am Ausflug zur Nahrungsaufnahme hindert, gibt Hahn Hinweise, die in zwei Strategien gipfeln: Lautstärke runter und Licht dimmen.
Die rückwärtige Verlagerung des Feuerwerks senkt den Geräuschpegel von 120 auf 90 Dezibel. Das Kulturprogramm ist angepasst, mit eher leisen Tönen.


Die Schlössernacht wird fledermausfreundlich

Beim Licht wird Mediengestalter-Azubi Moritz aktiv: "Das Römische Bad wird fledermausfreundlich beleuchtet, mit Beamern statt Scheinwerfern. Ich habe eine spezielle Maske für die zwei Projektoren programmiert, damit nur die Säulen illuminiert werden. Hinter den Säulen kommt nur Mondlicht an."
Auch bei der Farbauswahl nimmt Moritz Rücksicht.
Grelles Weiß, Magenta und leuchtende Blau sind tabu. "Dunkelgelb und Rottöne sind ideal, denn sie werden von den Fledermäusen nicht wahrgenommen", weiß Hahn.
Damit seine Schützlinge ungestört ausflattern können, ist Hahn bei der Schlössernacht mit Messtechnik vor Ort. So kann er das Flugverhalten kontrollieren. So wird die Schlössernacht für alle ein Fest.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis, IMAGO/imagebroker