Dresden - Vorsicht, wenn dieser Barbier das Messer schwingt! Dann kann sich das Handtuch schnell blutrot färben. Auf der Bühne der Operette geht Bariton Hinrich Horn (44) im Musical-Thriller "Sweeney Todd" als gleichnamiger Barbier einem mörderischen Handwerk nach. Sein Rachefeldzug gegen das menschliche Übel fordert 13 Opfer, die in der Pastetenbäckerei seiner Komplizin durch den Fleischwolf gedreht werden.

Privat ist Hinrich harmlos, schabt sich den Bart mit einem Nass-Rasierer. Wie man(n) mit einem Rasiermesser hantiert, ließ sich der Sänger gestern vom Profi zeigen.

Im Pieschener Salon "Sehrish Khan - Haarexperten" schaute Hinrich Barbier Ahmad Al Hussein (27) über die Schulter. "Die Kinnpartie muss besonders gut eingeschäumt werden", sagt Ahmad.

"Schon als 12-Jähriger habe ich in den Ferien meinem Onkel in seinem Barbiergeschäft geholfen", schmunzelt der Syrer.

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Flott geht ihm die Rasur von der Hand, Hinrich ist noch ein bisschen steif im Handgelenk. Er hat keine Erfahrung mit Rasierseife und Pinsel.

"Mein Vater hat sich noch so rasiert", erinnert sich Hinrich, während er an einem mutigen Model übt. "Immer schön in Wuchsrichtung rasieren. Den Schaum vom Messer am Zeigefinger abstreifen", mahnt Ahmad.

Dessen Bewegungen sind elegant, eine Wohltat für den Kunden. Bei Hinrich auf der Bühne kommt's auf ein paar Stoppeln nicht an.

Am 21. Oktober feiert die schwarze Operette "Sweeney Todd" von Stephen Sondheim (†91) an der Staatsoperette Premiere. Uraufgeführt wurde sie 1979 am New Yorker Broadway.

Mit dem gleichnamigen Tim-Burton-Film mit Johnny Depp (60) erlebte das schaurige Musical seinen Durchbruch weltweit.