Leistungsschau der Wissenschaften: Hier tippt die gute alte "Erika" jetzt mit KI

Dresden - So geht Zukunft! Das erste Dresdner Wissenschaftsfestival SPIN2030 lief Freitag an. Mehr als 50 Einrichtungen wollen sächsische Forschung für Laien verständlich machen.

Unter Vogelfreunden ist die App BirdNET, die an der TU Chemnitz entwickelt wurde, äußerst beliebt.
Unter Vogelfreunden ist die App BirdNET, die an der TU Chemnitz entwickelt wurde, äußerst beliebt.  © Petra Hornig

Von der Forschungsfront dabei ist Medieninformatiker Stefan Kahl (39). An der TU Chemnitz haben er und sein Team die weltweit erfolgreiche App "BirdNET" (mehr als eine Million Downloads) entwickelt, die Vogelgezwitscher per Audio dem richtigen Piepmatz zuordnet.

6600 Vogelarten erkennt der Algorithmus bereits. "BirdNET soll Biologen beim Monitoring der Biodiversität helfen, ist aber auch für Hobby-Vogelbeobachter interessant", erklärt Kahl.

Einen echten Rennwagen gibt es auch zu bestaunen: Die Chemnitzer Studentengruppe "T.U.C. Racing" präsentiert Motorsportfreunden einen bis zu 107 km/h schnellen E-Flitzer.

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Maschinenbaustudent Tim Hübner (21) stolz: "Im Endeffekt ist alles selbst entwickelt. Nur der Motor, Dämpfer und Mikrocontroller wurden zugeliefert."

Eigentlich müsste die Chemnitzer Studentin und Rennwagenfreundin Ivy Kahl (21, Mitte) einen Helm und Schutzanzug tragen. Außerdem im Foto: Mitstreiter Anthony Schmied (22), Jessica Biethan (26) und Tim Hübner (21, v.l.).
Eigentlich müsste die Chemnitzer Studentin und Rennwagenfreundin Ivy Kahl (21, Mitte) einen Helm und Schutzanzug tragen. Außerdem im Foto: Mitstreiter Anthony Schmied (22), Jessica Biethan (26) und Tim Hübner (21, v.l.).  © Petra Hornig
Schüler Merlin (9) ist vom "Silikon-Surfer" des Leibniz-Instituts fasziniert.
Schüler Merlin (9) ist vom "Silikon-Surfer" des Leibniz-Instituts fasziniert.  © Petra Hornig

Berühmte DDR-Schreibmaschine "Erika" wurde mit KI verknüpft

Hier wird Sachbearbeiterin Sandy Eckert (45) die Spektrallampe erklärt. Lehrmeister ist Physik-Student Alexander Schuster (23).
Hier wird Sachbearbeiterin Sandy Eckert (45) die Spektrallampe erklärt. Lehrmeister ist Physik-Student Alexander Schuster (23).  © Petra Hornig

Juniorprofessorin Karola Köpferl (33) aus Chemnitz hat die berühmte DDR-Schreibmaschine "Erika" mit ChatGPT verknüpft.

"Das ist ein Objekt, um mit Leuten über KI ins Gespräch zu kommen. Viele sind von der intelligenten Schreibmaschine geradezu erschrocken", sagt die Soziologin, die auch Informatik studiert hat, mit einem Schmunzeln.

Wissenschaftsvermittlung ist der gemeinsame Nenner vieler Exponate. "Das, was wir zeigen, ist vor allem Forschungspädagogik", resümiert Physik-Lehramtsstudent Alexander Schuster (23). Er ist für das Leibniz-Institut auf dem Festival, will Quantenphysik greifbar machen.

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Sachbearbeiterin Sandy Eckert (45) hat Spaß am Spektrallampen-Stand. Und auch er selbst ist von der Ausstellung beeindruckt: "Ich bin froh, hier in Sachsen zu studieren", sagt Schuster, der in Hessen aufgewachsen ist.

So haben Wissenschaftsminister Gemkow (45, CDU) und Ministerpräsident Kretschmer (48, CDU) die von Karola Köpferl (33, v.l.) umgebaute Kult-Schreibmaschine "Erika" wohl noch nicht gesehen.
So haben Wissenschaftsminister Gemkow (45, CDU) und Ministerpräsident Kretschmer (48, CDU) die von Karola Köpferl (33, v.l.) umgebaute Kult-Schreibmaschine "Erika" wohl noch nicht gesehen.  © Petra Hornig

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer zeigte sich beeindruckt

Übrigens: Auch Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (48, CDU) schaute am Freitag vorbei - und zeigte sich beeindruckt: "Ich freue mich, dass mit dem Wissenschaftsfestival die ganze Leistungsfähigkeit und Exzellenz sichtbar wird und wir noch mehr Begeisterung für die sächsische Wissenschaftslandschaft wecken."

Wer sich selbst ein Bild machen will: Bis zum heutigen Samstag, 18 Uhr, findet das Festival in den Technischen Sammlungen (Junghansstraße 1-3) statt. Eintritt frei.

Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Petra Hornig

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