Vorsicht vor den Nazi-Zombies: Horror-Satire "Apokalypse 2033" in Dresden

Dresden - Die Bürgerbühne des Staatsschauspiels wandelt auf neuen Pfaden: Die Produktion "Apokalypse 2033" ist kein klassisches Recherchetheater, sondern eine Horror-Satire mit Nazi-Zombies. Zwar ohne Blut, dafür mit viel Eierschecke. Blühender Blödsinn mit hohem Unterhaltungsfaktor im Kleinen Haus 3.

Einen der blauen (!) Untoten können die Senioren einfangen.
Einen der blauen (!) Untoten können die Senioren einfangen.  © Sebastian Hoppe

Im Altenheim "Gemeinsam Leben" stimmt etwas nicht: Krumm und schief stehen Kreuze und Grabsteine herum, blutrot und giftgrün beleuchtet. Die betagten Bewohner werden bald von Gespenstern der Geschichte heimgesucht: Zehn Jahre nach Pegida kehren die Spaziergänger zurück, jetzt als Nazi-Zombies - mit okkulten Kräften aus Hitlers Zahngold zum Leben erweckt.

Einen der blau gefärbten Untoten - er faselt von "Schein-Asylanten" und singt "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" - sperren die Senioren in einen Schrank und spielen weiter Bingo, obwohl die Zombies vor dem Heim aufmarschieren. Am Ende gibt es eine Moral: Seit 1933 habe man nichts gelernt. Und: Es sind nicht die Zombies, sondern wir!

"Apokalypse 2033" von Paul Spiller (auch Regie) klingt nach politischem Aufklärungstheater, ist aber weitgehend eher eine Parodie davon.

Gewiss wird mit Motiven von gesellschaftlichen Fehlern gespielt, die sich immer zu wiederholen scheinen. Doch ist das eher Fassade, keine ernsthafte Analyse. Eher geht es um höheren Quatsch und Wortspiele wie "Make Elbflorenz great again". Das Senioren-Ensemble spielt das mit großer Lust an skurrilem Unsinn. Ein herrlich komischer, kurzweiliger Spaß.

Titelfoto: Sebastian Hoppe

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