Dresden - Ein großer Markenname lebt wieder auf: "Barock". Bis zum Konkurs des Werkes im Jahr 2011 schrieben Schüler mit blauer "Barock"-Tinte, drückten Büroangestellte ihre Firmenstempel ins "Barock"-Stempelkissen. Zwölf Jahre schien der Name dann wie ausgelöscht. Nun stellt das Dresdner Unternehmen Octopus auf der Hamburger Straße wieder "Barock"-Tinten im traditionellen 30-ml-Glasfass her!

Stolz präsentiert Firmenchef Gunther Lange (51) das erste Sortiment: sechs Tinten in den Farben Bordeaux, Marine, Jade, Kaviar, Anthrazit und Umbra. "Diese Serie soll an die 1910er-Jahre erinnern", so Lange.

Die Tradition der Tintenherstellung allerdings reicht weit länger zurück - bis ins Jahr 1825, als der Chemiker Christian August Leonhardi seine Tintenmanufaktur gründete.

Heute werden Tinten freilich aus anderen, bis zu 15 Komponenten in 100- oder 300-Liter-Stahlkesseln gemischt. Über 400 Tintenrezepturen umfasst das Octopus-Repertoire.

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Lange erklärt: "Unsere Firma stellt Tinten für Drucker, technische Tinten, mit denen zum Beispiel Brauereien das Mindesthaltbarkeitsdatum aufdrucken, und Kreativtinten her." Zu Letzteren zählen auch die alten, neuen "Barock"-Tinten, deren Markenrechte Octopus 2021 erwarb.

Lange weiß, wer seine Kunden für die 12,95 Euro teuren Fässchen in kleinen Auflagen sind: "Liebhaber von edlen Schreibgeräten. Menschen, die gern auf hochwertigen Papieren mit Füller schreiben."

Für sie wird es 2025 auch Tinten in Korallenrot, Smaragdgrün, Minze oder Kobaltblau geben.

Und noch etwas hat Lange gemeinsam mit den Event-Profis Torsten Meisel (58) und Benjamin Venter (33) im Visier: Die "Barock"-Leuchtreklame auf dem Dach des alten Tintenwerks in der Emilienstraße soll wieder erstrahlen.

Dort betreiben Venter und Meisel den "Barock"-Eventpark mit der Minigolfanlage Blackluxx, dem Escape-Room Fortnoxx und den Miniautos Hotsoxx.