Rathaus will Dresdens Müllsündern den Kampf ansagen
Dresden - Das Rathaus will Dresdens Müllsündern an den Kragen. Dafür hat es ein neues "Abfallwirtschaftskonzept" entworfen, Ziel: In der ganzen Stadt soll der Restabfall bis 2030 um zehn Prozent sinken. Auf welche Anti-Müll-Maßnahmen müssen sich die Dresdner gefasst machen?

Klar ist: Viele von ihnen produzieren noch zu viel Müll und lassen ihn obendrein achtlos herumliegen. Ob ein städtisches Gebrauchtwarenkaufhaus, eine Mehrweg-Pflicht bei Veranstaltungen oder eine Verpackungssteuer auf Einweggeschirr mehr Stadtsauberkeit bringen könnten?
Durchaus denkbar, überlegt die Verwaltung in ihrem Entwurf für ein neues Abfallkonzept.
Es wäre laut Rathaus außerdem sinnvoll, die Abfallberatung in Problemvierteln wie Prohlis oder Gorbitz auszubauen. Beziehungsweise in "Gebieten mit abfallwirtschaftlichen Defiziten", wie die Stadtteile im Verwaltungssprech heißen.
Zudem wünscht die Stadt, dass Papiermüll fortan nur noch in Blauen Tonnen statt im Wertstoffcontainer gesammelt wird. Als "Sammelsystem der Zukunft" hätten Blaue Tonnen etliche Vorteile - mehr Sozialkontrolle, bessere Abfalltrennung, weniger Reinigungsaufwand.
Verwaltungspapier hat noch weitere Maßnahmen in petto

Stichwort Sozialkontrolle: Schon jetzt patrouillieren Ordnungshüter regelmäßig, um Müllsünder auf frischer Tat zu ertappen. Tun sie aber nur selten ...
Ob gemeinsame Aktionen von Ordnungs- und Stadtgrünamt, die öffentlichkeitswirksam an Abfall-Hotspots inszeniert werden, helfen könnten?
Das seit 2023 erarbeitete Verwaltungspapier hält noch weitere Maßnahmen parat. Zum Beispiel die "Prüfung und Einführung von kamerabasierten Ident-Systemen", um Fremdstoffe im Biomüll zu erfassen. Inklusive einer "satzungsgestützen Veranlagung der Mehrkosten auf die Verursacher".
Die bislang kostenfreie Altpapier-Mitnahme könnte ebenfalls mit einer Gebühr belegt werden. Mitte September entscheidet der Stadtrat über das Rathaus-Konzept.
Titelfoto: Thomas Türpe