Dresden - In Berlin drängt die CDU unter Bundeskanzler Friedrich Merz (69) auf die Wiedereinführung der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht. Im sächsischen Handwerk stößt das Vorhaben jedoch auf große Skepsis - viele Betriebe fürchten den Einzug ihrer Gesellen.
Die geplante Neugestaltung der Wehrpflicht dürfe "nicht zu einem massiven Eingriff in den Arbeits- und Fachkräftemarkt führen", warnte Jörg Dittrich (56), Präsident der Handwerkskammer Dresden, die auch die Landkreise in Ostsachsen abdeckt.
"Wir fordern von der Politik Augenmaß bei der praktikablen Ausgestaltung des Gesetzes."
Der Modernisierungsdruck in der Region sei groß, unterstrich der Dachdeckermeister in einer Erklärung. Das Handwerk spiele eine zentrale Rolle beim Ausbau der Infrastruktur.
Im Kammerbezirk Dresden sind derzeit rund 120.000 Handwerker beschäftigt, davon gut ein Viertel in der Landeshauptstadt. Zuletzt stiegen die Ausbildungszahlen: Bis September 2025 wurden im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozent mehr Lehrverträge abgeschlossen.