Braucht Dresden Verbindung nach Taipeh? "Flughafen ist ein Standortfaktor"
Dresden - Braucht Dresden eine direkte Flugverbindung nach Taipeh? Wünschenswert wäre das schon, sagt der scheidende Beauftragte für Großansiedlungen, Dirk Diedrichs (62), mit Blick auf den neuen Chip-Giganten im Silicon Saxony - ESMC.

Doch vom Dresdner Flughafen aus sind selbst die Geschäftszentren in Westdeutschland nicht optimal zu erreichen. Zudem gehen die Passagierzahlen zurück.
"Aber", sagt Diedrichs, "der Flughafen ist ein Standortfaktor. Wir brauchen den Flughafen in Dresden auch wegen der Investoren."
Er hat viele Gespräche mit Investoren aus aller Welt geführt und weiß, dass gute Erreichbarkeit und kurze Wege für sie sehr wichtig sind.
2027 soll die Fabrik von ESMC betriebsbereit sein. Bis alle 2000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben und darüber hinaus, wird der "direkte" Austausch zwischen Sachsen und Taiwan mehr als rege sein.
"In Deutschland sind die nächsten Hubs für Verbindungen nach Taiwan alle im Westen - in München und Frankfurt", meint Diedrichs. Von Prag aus gebe es zwar Verbindungen, aber das reiche nicht. Ziel müsse sein, am BER für ganz Ostdeutschland bessere direkte Fernverbindungen einzurichten.

Fluggesellschaften müssen über Direktverbindung Dresden - Taipeh entscheiden
Diedrichs hat die letzten zwei Jahre als Beauftragter für Großansiedlungen in der Staatskanzlei Hürden für ESMC aus dem Weg geräumt oder Wege möglich gemacht. Und die Flugverbindung nach Taipeh? Der Sommerflugplan des Flughafens Dresden bietet Verbindungen zu 14 Zielen in sieben Ländern, die von zwölf Airlines bedient werden.
Pro Woche starten bis zu 111 Flüge. "Die Anbindung der Region an den internationalen Luftverkehr ist über das Streckennetz der Lufthansa-Group gegeben", sagt Flughafensprecher Uwe Schuhart (48).
Ob es irgendwann eine Verbindung nach Taipeh gibt, liege allein bei den zuständigen Fluggesellschaften.
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