Riesen-Auftrag aus Irland für die Dresdner Flugzeugwerke
Dresden/Dublin - Durch die Corona-Pandemie boomt die Nachfrage nach Flugzeugen für den Warentransport. Das spüren auch Dresdens Elbeflugzeugwerke (EFW). Jetzt gibt es einen weiteren Großauftrag aus Irland.
Zwar macht sich auch beim Dresdner Traditionsunternehmen (1955 gegründet, 1900 Mitarbeiter) die Corona-Krise bemerkbar - sie führte im vergangenen Jahr zu Kurzarbeit, belastet auch weiterhin die Lieferketten.
Aber: "Wir haben die Pandemie mit einigen Blessuren durchschritten und jetzt die gute Chance auf Wachstum", sagt EFW-Sprecherin Anke Lemke (52). Schon vor der Pandemie habe der Bedarf an Frachtfliegern zugenommen. Durch die Krise sei er weiter stark gestiegen.
Hintergrund: Während Personenflieger (transportieren neben Passagieren meist auch Fracht!) wegen Corona oft am Boden blieben, hoben reine Frachtflieger ab, gelten als zuverlässiges Transportmittel. Außerdem boomt der Internet-Versandhandel nach wie vor.
Zur Freude der EFW, denn die haben sich auch auf die Umrüstung von Personen- zu Frachtfliegern spezialisiert.
So bauten die Mitarbeiter in Dresden bereits zahlreiche Airbusse um, darunter auch zwei A330 für das irische Unternehmen CDB Aviation aus Dublin.
Das gab jetzt zwölf weitere Umrüstungen in Auftrag, auch für das Werk in Klotzsche. An jedem Flieger schrauben die Mitarbeiter gut sechs Monate.
So läuft der Umbau eines Flugzeugs ab
Das passiert alles bei der Umrüstung von Personen- zu Frachtflugzeugen
Der Airbus wird dabei quasi nackig gemacht: Sitze, Elektrik (400 Kilometer Kabel), Cockpit - alles kommt raus. Viele Türen und Fenster werden versiegelt, die Hülle teils verstärkt, in den Rumpf ein Warentor eingebaut. Bis zu 63 Tonnen Fracht kann der Airbus nach dem Umbau transportieren (vorher 19 Tonnen).
Laut EFW-Geschäftsführer Andreas Sperl (74) hat man bis 2025 volle Auftragsbücher.
Titelfoto: PR/EFW