Doch alles viel schlimmer? DVB brauchen nun 60 neue Busse

Dresden - Neues Kapitel im Streit um die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Der Stadtrat hatte vergangene Woche einen Linken-Antrag zur Beschaffung von 45 neuen E-Bussen abgelehnt.

In den kommenden Jahren müssen mehr Busse als bislang bekannt erneuert werden.
In den kommenden Jahren müssen mehr Busse als bislang bekannt erneuert werden.  © Steffen Füssel

Diese sollten in die Jahre gekommene Diesel-Busse ersetzen. Doch selbst das hätte noch nicht mal den mittelfristigen Bedarf gedeckt, wie jetzt bekannt wird.

So müsste nicht nur Ersatz her für 22 Omnibusse, die zwischen 2006 und 2012 zugelassen wurden und im Schnitt bereits je 1,1 Millionen Kilometer zurücklegten.

"Darüber hinaus ist mittelfristig ein weiterer Ersatzbedarf erkennbar. Betroffen sind 38 Omnibusse mit Erstzulassung in den Jahren 2015 und 2016, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine durchschnittliche Laufleistung von etwa 800.000 Kilometern erreicht haben", teilte OB Dirk Hilbert (53, FDP) auf eine Anfrage von Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (46) mit.

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Für diese sei absehbar, "dass innerhalb der kommenden Jahre eine Ersatzbeschaffung erforderlich sein wird", so der OB weiter.

"Diese für die Beratung und Entscheidung des Stadtrates wesentliche Information wurde dem Stadtrat nicht mitgeteilt", teilten die Linken mit. Bislang ging es in der öffentlichen Diskussion "nur" um 45 neue Busse - nicht um ganze 60.

Erhebt Vorwürfe gegen den OB: Linken-Fraktionschef André Schollbach (46).
Erhebt Vorwürfe gegen den OB: Linken-Fraktionschef André Schollbach (46).  © Eric Münch

Hilbert weist Vorwurf von Schollbach zurück

OB Dirk Hilbert (53, FDP) kritisierte während der letzten Stadtratssitzung die DVB-Spitze scharf.
OB Dirk Hilbert (53, FDP) kritisierte während der letzten Stadtratssitzung die DVB-Spitze scharf.  © Norbert Neumann

Dabei hatte Schollbach die Anfrage bereits vor vier Wochen gestellt, erhielt die Antwort erst vergangenen Freitag - einen Tag nach der entscheidenden Stadtratssitzung zur Flotten-Erneuerung.

"Man gewinnt den Eindruck, dass hier zielgerichtet in manipulativer Weise eine Entscheidung des Stadtrates zum Nachteil der Verkehrsbetriebe beeinflusst wurde", so Schollbach in Richtung Hilbert, der den Vorwurf am Montag zurückwies.

Der OB wiederum hatte im Stadtrat die DVB-Spitze für deren Unwillen zum Sparen scharf kritisiert und von 22 Bussen gesprochen, die derzeit dringend ersetzt werden müssten.

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In seiner jüngsten Antwort betonte Hilbert gegenüber Schollbach, "dass die investiven Mittel der DVB sehr wohl ausreichen würden, um die Eigenmittel für die Beschaffung von Elektrobussen bereitzustellen".

Titelfoto: Steffen Füssel

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