DVB-Sparpläne lassen Schüler Sturm laufen: Droht jetzt Chaos durch mehr Elterntaxis?
Dresden - Schüler und Eltern sind in großer Sorge: Werden die Sparvorschläge des DVB-Vorstands tatsächlich so vom Rat beschlossen, drohen ab dem 1. April überfüllte Busse und Bahnen. Vor der Abstimmung im Februar pocht die Schülerschaft deshalb auf den Erhalt des Nahverkehrs.

Denn im Umkreis größerer Schulen sind die Fahrzeuge während der Stoßzeiten schon jetzt rappelvoll. Taktreduktionen könnten das Problem verschärfen.
Yann Ywen Egon Lindemann (19), stellvertretender Sprecher des Dresdner Stadtschülerrates, warnt: "Die Stadt sollte bedenken, dass dies zu verstärktem Zuspätkommen und Unterrichtsversäumung führen wird."
Ein Beispiel ist die Linie 62 (verkehrt zwischen Johannstadt und Dölzschen), mit täglich 24.000 Passagieren eine der nachfragestärksten Busverbindungen. Auch für viele Schüler: Sie erschließt unter anderem das Gymnasium Plauen (zirka 785 Schüler), das St. Benno-Gymnasium (735) und die 102. Grundschule (240).
Für die Route sehen die Pläne vor, dass der Bus werktags vom 6/6/7-Takt der Hauptverkehrszeit auf einen durchgehenden 7,5-Minuten-Takt wechselt. Zwischen Plauen und Dölzschen ist sogar eine Taktreduktion von 20 auf 30 Minuten vorgesehen.

CDU-Fraktions-Chefin Ahnert spricht von "gravierendem Einschnitt"

Weitere im Westen und Norden potenziell betroffene Schullinien sind die 70 (Gompitz-Klotzsche), 80 (Omsewitz-Klotzsche) und 90 (Gompitz-Löbtau).
Hier gibt es ebenso den Plan, den Takt von 20 auf 30 Minuten auszudünnen.
Im Osten droht die Reduktion von einem 10- auf einen 20-Minuten-Takt für die 61 (zwischen Bühlau und Weißig), die 63 (zwischen Pillnitz und Körnerplatz) und für die Straßenbahnlinie 6 (Laubegast bis Niedersedlitz).
Stadträtin und CDU-Fraktions-Chefin Heike Ahnert (44, hat in Loschwitz ihren Wahlkreis) kommentiert: "Das Ergebnis wird sein, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Ein gravierender Einschnitt, der neues Chaos am Blauen Wunder provoziert."

Die Christdemokraten reichten deshalb einen Eilantrag ein, der sich gegen die Ausdünnung von Buslinien in den Randlagen ausspricht.
Titelfoto: Steffen Füssel