Sind Dresdens Straßenbahnen oft zu "kriecherisch"?
Dresden - 30, 20, manchmal sind sogar nur 10 Kilometer pro Stunde erlaubt: Im DVB-Streckennetz gibt es mehr als 100 Langsamfahrstrecken. Die sollen endlich weg, fordern einige Stadträte. Die politische Konkurrenz reagiert verwundert.
Alles in Kürze
- Dresden hat über 100 Langsamfahrstrecken im DVB-Streckennetz.
- Stadträte fordern den Abbau dieser Strecken.
- Die DVB hat bereits einige 'Kriechstellen' entschärft.
- Ratspolitiker von Team Zastrow und der CDU drängen auf schnelle Lösungen.
- SPD-Verkehrspolitiker schlagen eine fraktionsübergreifende Lösung vor.

Ob auf der Königsbrücker Straße oder am Fritz-Löffler-Platz (Plauen): Überall im Stadtgebiet rollen die Fahrzeuge der DVB über Stellen, wo wegen des hohen Verkehrsaufkommens oder schlechten Gleiszustands langsamer gefahren werden muss.
Schäden, die wegen der schwierigen Haushaltslage oftmals dauerhaft sind.
Viele "Kriechstellen" wurden bereits entschärft, sagen die DVB - etwa am Fetscherplatz oder in Radebeul. Auch auf der Wehlener Straße und perspektivisch auf der südlichen "Köni" werden entsprechende Maßnahmen umgesetzt, schrieb die Verwaltung TAG24.
Ratspolitikern von Team Zastrow und der CDU geht das nicht schnell genug.
Ratsfraktion verwundert: "Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?"

So sprach CDU-Stadtrat Veit Böhm (60) am Montag von "zielgerichteten Investitionen" in den ÖPNV, mit denen endlich die Langsamfahrstellen beseitigt werden müssten.
In der sechsköpfigen Ratsfraktion der Sozialdemokraten sorgten diese Aussagen für Verwunderung. "Woher kommt nach vier Monaten der plötzliche Sinneswandel?", fragte sich SPD-Verkehrspolitiker Stefan Engel (32).
Während der komplizierten Haushaltsverhandlungen im Frühjahr sei von den anderen Fraktionen dazu jedenfalls "kein Mucks zu hören" gewesen.
Er schlägt nun vor, für die Ausbesserung der nervigen Stellen eine fraktionsübergreifende Lösung zu finden.
Titelfoto: Steffen Füssel