Ein Dresdner bringt die Welt zum Lächeln: Clown Lulu feiert 40 Jahre Spaß in der Manege
Dresden - Herzlichen Glückwunsch! Am heutigen Mittwoch auf den Tag genau seit 40 Jahren zaubert Joachim Lippmann (66) als Clown Lulu Groß und Klein ein Lachen ins Gesicht. Am 8. März 1983 hatte der Dresdner Comedian seinen ersten Auftritt in der Manege des Zirkus Probst in Staßfurt.
Als der Facharbeiter für Straßenbautechnik beim Verkehrs- und Tiefbaukombinat Dresden kündigte, hielt das die Personalabteilung für einen Scherz. "Als ich sagte, dass ich Clown werden will, fiel denen der Stift aus der Hand", lacht Lippmann.
Doch er machte Ernst. "Probst suchte einen Clown - und ich reiste mit Koffer und Lodenmantel an."
Lippmann bekam nicht nur einen Wohnwagen zugewiesen. Er übernahm auch die Nummer seines geschassten Vorgängers und dessen Namen Lulu.
"Das Programm war ja schon gedruckt", grinst Lippmann. "Die Premiere war ein Desaster, nicht nur meine Nummer. Auch der Tiger, der vom Löwen eine Watsche bekommen hatte, erlitt einen Schwächeanfall", kann sich Lippmann vor Lachen kaum halten.
Dresdner Clown Lulu - Ein Leben in Bildern
Ans Aufhören denkt Joachim "Lulu" Lippmann noch lange nicht
Nicht viel besser lief seine Berufseinstufung: "Ich hatte ein Programm vorbereitet. Doch beim Tellerdrehen auf dem Stab fielen alle runter und beim Jonglieren beschlug meine Brille und ich sah nichts mehr."
Zweiter Anlauf 1986: "Da bekam ich den Berufsausweis per Ferndiagnose. Die Kommission hatte mich in einer Fernsehsendung mit Wolfgang Lippert (71) gesehen - das reichte".
Episoden dieser Art kann Lippmann zuhauf zum Besten geben. Viele davon sollen noch in diesem Jahr als Hörbuch bei der Dresdner Produktionsfirma "Fehse Sound" erscheinen.
Da passt natürlich längst nicht alles drauf, denn Lippmann ist neben Lulu seit 1995 auch mit seinem Freund Kai Neumayer (56) als Duo "Schlicht & Kümmerling" im Einsatz (u.a. in der Dinnershow "Mafia Mia") und als "Herr G.Flach".
Die Rente hat Lippmann vor wenigen Tagen beantragt - ans Aufhören denkt er noch lange nicht. "Denn ich habe nie bereut, ein Clown zu sein."
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe