Dresden - Für das Europäische Zentrum der Künste Hellerau ist es ein Meilenstein: Zum Tag des offenen Denkmals wurde am Sonntag der neue Kleine Saal im sanierten Ostflügel des Festspielhauses feierlich eröffnet. Ende eines Marathons der Planungs- und Bauarbeit, endlich mehr Platz für regionale und internationale Tanz-, Performance- und Musikproduktionen.
Eingeleitet wurde der Festakt mit einer trotz leichten Nieselregens schwerelos wirkenden Tanzaufführung der "In Presence Dance Company" auf dem Portikus vor dem Festspielhaus, beendet wurde die feierliche Eröffnung im Kleinen Saal mit der musikalischen Performance "Es ist vollbracht!" von Alberto Arroyo und Olaf Katzer mit der Sopranistin Lidia Luciano von AuditivVokal Dresden und Ekatarina Gorynina an der Viola da Gamba. Populärer Tanz und performatives Experiment - das ist die Spannbreite, die Hellerau als Kunstort ausmacht.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (48, Linke) schwärmte: "Die Performance der 'In Presence Dance Company' war eine getanzte Illustration des langen Prozesses aufwendiger Arbeiten unter schwierigen Umständen."
Nach zähen Jahren der Planungs-, Antrags- und Genehmigungsverfahren hatten die Bauarbeiten 2021 beginnen können. Nun ist die Bühne des neuen Kleinen Saals nebst Probestudio im Ostflügel offen für Gastspiele, Konzerte, Vorträge und vieles mehr.
Insgesamt rund 15 Millionen Euro an Fördergeldern aus den Töpfen des Bundes, des Freistaates und der Landeshauptstadt (knapp 7 Millionen) konnten für die Herrichtung der Räumlichkeiten eingesetzt werden.
Eine Zuschauertribüne kommt bis Dezember noch in den Saal, bis Anfang 2026 sollen Residenzräume für Künstlerinnen und Künstler fertiggestellt werden.
Das Festspielhaus sei ein "Ort der Freiheit und Experimente"
"Das alles war kein Selbstläufer", so Klepsch. Sie sei glücklich, dass man gemeinsam so weit gekommen sei. Hellerau nennt sie einen "magischen Ort", vor mehr als 100 Jahren als "Vision von Innovationen" entstanden.
Klepsch: "Dass wir nun ein weiteres Areal beleben können, hat zwar mit Politik und Geld zu tun, aber auch mit Glaube, Liebe und Hoffnung sowie der Leidenschaft für Kunst und moderne Architektur."
Für Helleraus Intendantin Carena Schlewitt (64) war es "ein sehr besonderer Tag". Die Eröffnung des neuen Saales sei mehr als nur die Instandhaltung eines Gebäudes: "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind hier vereint, in einem Ort der Freiheit und Experimente."
Zusammen mit Franziska Brech (49) vom Staatsministerium für Kultur und Romy Eichler (44) vom Dresdner Hochbauamt schnitten Schlewitt und Klepsch ein symbolisches Einweihungsbrot an - 1,60 Meter lang, gebacken vom Hellerauer Marktbäcker. Es folgten künstlerische Interventionen den ganzen Tag.
Das Programm im neuen Kleinen Saal liegt bereits bis Dezember vor, detaillierte Infos unter: www.hellerau.org.