"Friedensdemo" von Pegida und AfD in Dresden: "Putin ist unser Präsident!"

Dresden - Strahlten die Gebäude am Dresdner Theaterplatz in ukrainischen Nationalfarben, wehten auf dem Platz die Fahnen Russlands und des Deutschen Reichs: Pegida und AfD hatten zu einer sogenannten "Friedensdemo" dorthin mobilisiert. Das zog auch Protest an.

Auf dem Theaterplatz versammelten sich bei einer rechtsextremen Kundgebung rund 1200 Teilnehmer.
Auf dem Theaterplatz versammelten sich bei einer rechtsextremen Kundgebung rund 1200 Teilnehmer.  © Thomas Türpe

Wenn sich die rechte Prominenz in Dresden sammelt, zieht das auch die Bundespolitik an: "Ich bin auch hier, um zu widersprechen gegen den wiederholten Versuch von Rechtsaußen, die Stadt Dresden für ihre rechtsradikalen Umtriebe zu missbrauchen", sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (33) am Rande einer ukrainesolidarischen Demo in Dresden.

"Wir werden das AfD, Pegida und Co. nicht durchgehen lassen, dass sie die Opfer des Krieges nochmal durch den Dreck ziehen", so der 33-Jährige.

Bei der rechtsextremen Kundgebung selbst sammelten sich dann rund 1200 Teilnehmer, die Lutz Bachmann (50) lauschten, wie er auf die Presse schimpfte und auch Sachsens AfD-Chef Jörg Urban (59) war dabei.

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Aus der Neustadt kam unterdessen eine rund 300 Teilnehmer zählende Gegendemonstration an, die lautstark gegen die Kundgebung protestierte. Auch als Pegida dann durch die Altstadt zog, gab es immer wieder Protest von Ukrainern am Rande.

Sachsens AfD-Chef Jörg Urban (59) heizte auf der Bühne die Demo-Teilnehmer an.
Sachsens AfD-Chef Jörg Urban (59) heizte auf der Bühne die Demo-Teilnehmer an.  © Thomas Türpe
Auch der österreichische Ex-Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (53) nahm an der Kundgebung teil.
Auch der österreichische Ex-Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (53) nahm an der Kundgebung teil.  © Thomas Türpe

Dresdner Polizei begleitete die Demonstrationen mit Großaufgebot

Pegida-Teilnehmer zogen unter dem Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" durch die Straßen.
Pegida-Teilnehmer zogen unter dem Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" durch die Straßen.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Die Pegida-Teilnehmer beschimpften die Kriegsflüchtlinge als "Ratten", "Faschisten" und "Kriegstreiber", die sich an die "Ostfront scheren sollten". Einzelne Pegida-Gänger skandierten: "Putin ist unser Präsident."

Einzelne Pegida-Gegner wurden von der Polizei abgedrängt, als diese versuchten, auf die Aufzugstrecke zu gelangen.

Ein Pegida-Teilnehmer stieß während der Demo einen Radfahrer (57) am Rande um, der durch die Attacke Verletzungen davontrug. Gegen einen Gegendemonstranten (18) ermittelt die Polizei wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, da er sich auf der Augustusbrücke vermummt haben soll. Größere Auseinandersetzungen blieben jedoch aus.

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Auf dem Theaterplatz sprachen unter anderem noch der österreichische Ex-Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (53) und der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke (50). Auch das unter lautstarkem Protest.

Die Polizei trennte die Lager mit einem Großaufgebot von 630 Einsatzkräften.

Titelfoto: Thomas Türpe

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