Für nachhaltige Möbel & Co.: Dresdner TU-Forscher machen die Pappel schick

Dresden - Forschern der TU Dresden ist mit europäischen Partnern ein nachhaltiges Projekt geglückt. So konnten sie in Agrar-Wüsten Pappel-Plantagen errichten und aus der Rinde sowie dem Holz des Baumes nachhaltige Möbel und Co. produzieren.

Den Forschern gelang es, aus dem Abfallprodukt Rinde nachhaltige Pflanztöpfe zu machen. Projektleiter Norbert Weber (62) leitet auch den TU-Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenökonomie.
Den Forschern gelang es, aus dem Abfallprodukt Rinde nachhaltige Pflanztöpfe zu machen. Projektleiter Norbert Weber (62) leitet auch den TU-Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenökonomie.  © Holm Helis

Acht Nationen in Europa machten bei dem EU-Projekt (Budget: 20 Millionen Euro) unter Federführung der TU Dresden mit und arbeiteten fünf Jahre daran - mit Erfolg.

So konnten in der Slowakei auf wirtschaftlich kaum nutzbaren Flächen Dutzende Pappel-Plantagen (insgesamt 1200 Hektar) gepflanzt werden. Der Baum wächst auch unter miesen Bedingungen schnell.

"Die Rinde wird dabei nicht wie sonst üblich als Abfall behandelt, sondern gemahlen und in industriellen Produktionsprozessen beigemischt", erklärt Projektleiter und TU-Lehrstuhlinhaber Norbert Weber (62). Denn die Rinde enthält Stoffe, welche etwa Schimmelbildung entgegenwirken.

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So konnten robusteres Verpackungsmaterial oder auch kompostierbare Pflanztöpfe entwickelt werden, die von Baumärkten wie Toom oder Bauhaus genutzt werden.

Pappel-Plantagen in Brachgebieten entlasten Abholzung anderer Wälder

Eine Pappel-Plantage des Forschungsprojektes ("Dendromass4Europe") in der Slowakei.
Eine Pappel-Plantage des Forschungsprojektes ("Dendromass4Europe") in der Slowakei.  © Dendromass4Europe

Mit dem Pappelholz (wurde Kiefernholz beigemischt) konnte "IKEA Industry" leichtere und besser bearbeitbare Möbelplatten herstellen, die nun auch für Regale genutzt werden.

Pappel-Plantagen in Brachgebieten entlasten also die Abholzung anderer Wälder und dienen nachhaltigen Produkten.

Sie könnten sogar in den früheren Bergbaugebieten der Lausitz gepflanzt werden.

Titelfoto: Holm Helis

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