Geheimer Rathaus-Plan: Hunderten DDR-Garagen droht der Abriss!

Dresden - Da hilft nicht mal der Name: Hunderten DDR-Garagen vom Typ "Dresden" droht in Dresden das Aus. Denn im Rathaus hat man andere Pläne mit den Grundstücken.

Von circa 3300 DDR-Garagen in Dresden sollen mittelfristig gerade mal 415 erhalten bleiben!
Von circa 3300 DDR-Garagen in Dresden sollen mittelfristig gerade mal 415 erhalten bleiben!  © Ove Landgraf

Statt den zwei- und vierrädrigen Schätzchen einen sicheren Stellplatz zu bieten, sollen die Grundstücke künftig für den Bau neuer Wohnungen und die Schaffung von Grünflächen genutzt werden.

Eine "Potenzialanalyse für derzeitige kommunale Garagengrundstücke" aus dem Geschäftsbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) hat die 224 Garagenkomplexe im Eigentum der Stadt mit ihren knapp 3300 Garagen auf ihre Nutzungsmöglichkeiten untersucht.

Das Ergebnis: Sechs Standorte (335 Garagen) eignen sich für kommunalen und 49 weitere (615 Garagen) für individuellen Wohnungsbau.

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58 Grundstücke (765 Garagen) werden für den Eigenbedarf verschiedener Fachämter gebraucht. Zur Begrünung der Stadt sollen 40 Garagenkomplexe (250 Garagen) weichen.

Erhalten bleiben sollen mittelfristig (also für mindestens zehn Jahre) nur 415 Garagen, die sich auf 62 Grundstücke im Stadtgebiet verteilen.

Die Garagen an der Glashütter Straße müssen wohl für Wohnungen der WiD weichen.
Die Garagen an der Glashütter Straße müssen wohl für Wohnungen der WiD weichen.  © Ove Landgraf
Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) ließ prüfen, welche Potenziale die Garagengrundstücke der Stadt haben.
Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) ließ prüfen, welche Potenziale die Garagengrundstücke der Stadt haben.  © Imago / Sven Ellger
Wo vor vier Jahren an der Schaufußstraße noch Garagen standen....
Wo vor vier Jahren an der Schaufußstraße noch Garagen standen....  © Norbert Neumann

"Das wäre auf jeden Fall beschissen"

... steht jetzt ein Wohnhaus.
... steht jetzt ein Wohnhaus.  © Holm Helis

Bei den Nutzern kommen diese Pläne erwartungsgemäß nicht gut an. "Das wäre auf jeden Fall beschissen", sagt Robert (46), der an der Glashütter Straße die Garage einer befreundeten Familie unter anderem zum Einlagern von Werkzeug nutzt.

Der Garagenkomplex ist einer von jenen, auf denen neue Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WiD entstehen könnten.

"Wenn die Garage verschwinden sollte, wüsste ich zunächst nicht, wohin mit all dem Zeug." Wohin die Autos dann sollen, sei ebenfalls unklar. "Im Viertel einen freien Stellplatz zu bekommen, ist schwierig", sagt der 46-Jährige.

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Konkret beschlossen ist der Abriss der Garagen noch nicht. Die Vorlage der Stadtverwaltung wird in den nächsten Monaten in den städtischen Gremien beraten, bevor der Stadtrat voraussichtlich im März 2023 darüber entscheidet.

Titelfoto: Ove Landgraf

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