Geplante Jägerpark-Siedlung: Zoff um Ausgleichs-Pflanzungen

Dresden - Am Jägerpark sollen in den kommenden Jahren 800 neue Wohnungen entstehen. Das betroffene Waldstück wurde bereits abgeholzt. Die dafür vorgesehene Ausgleichsfläche liegt jedoch nicht in Dresden, sondern weit außerhalb der Stadt - sehr zum Unmut der Neustädter.

Am Jägerpark soll ein neues Wohnviertel mit 800 Wohnungen entstehen.
Am Jägerpark soll ein neues Wohnviertel mit 800 Wohnungen entstehen.  © Thomas Türpe

Denn bislang plant das Rathaus, eine Ersatzfläche in Graupa (Ortsteil von Pirna) zu schaffen. Davon sind die Mitglieder des Stadtbezirksbeirats Neustadt gar nicht begeistert. Sie plädieren für mehr Grün in der Stadt und hatten sich im Dezember einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Ausgleichsfläche für den Wald näher an der zukünftigen Siedlung oder zumindest im Dresdner Stadtgebiet liegen soll.

"Es ist unverständlich, dass sich auf dem 32.900 Hektar großen Stadtgebiet von Dresden keine sechs Hektar für eine Waldersatzfläche finden lassen", sagte Stadtrat Stefan Engel (31, SPD).

Doch ein entsprechender Ergänzungsantrag seiner Fraktion fand vergangene Woche im Bauausschuss keine Mehrheit.

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Die Parteien rechts der Mitte stimmten dagegen, außerdem die CDU. Sie befürwortet zwar eine Ausgleichsmaßnahme, stellt sich jedoch hinter die Entscheidung des Rathauses.

Stadtrat Mario Schmidt (48): "Ob der Ausgleich am Stadtrand zwischen Pillnitz und Graupa oder an anderen Enden der Stadt erfolgt, ist für die Neustadt unerheblich. Die künstliche Empörung der SPD ist nichts als Wahlkampfgetöse."

SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) ist in seiner Fraktion Sprecher für Stadtentwicklung.
SPD-Stadtrat Stefan Engel (31) ist in seiner Fraktion Sprecher für Stadtentwicklung.  © Steffen Füssel

Das Rathaus teilte mit, dass sich der Bauherr des Wohngebiets im Vorfeld selbst um eine Ersatzfläche gekümmert habe. "Die Stadt nahm dieses Angebot an, da zu diesem Zeitpunkt keine Ersatz-Aufforstungsfläche in der Größenordnung von sechs Hektar im Stadt zur Verfügung stand", hieß es in einer Stellungnahme.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Steffen Füssel

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