Gerettet und übern Berg: Ullersdorfer Golfplatz-Schwänen winkt die Freiheit
Dresden - Vor zehn Wochen hatte ein Hund ihr Elternpaar am Ullersdorfer Golfplatz zerfleischt, die sechs Jungschwäne zu Waisen gemacht. In der Wildvogelauffangstation in Dresden fanden sie ein neues Zuhause auf Zeit – bald werden sie ausgewildert.
Die ersten Tage nach ihrer Ankunft bei den Vogelrettern waren kritisch. "Die Schwäne waren apathisch, fraßen nichts, nahmen täglich ab", blickt Stationsleiterin Ronja Fulsche (25) zurück. "Wir haben sie dann neben das Futter gesetzt und etwas nachgeholfen. Seitdem fressen sie wie eine siebenköpfige Raupe".
Das neu geplante große Vogelquartier konnte zwar noch nicht gebaut werden. Aber auch in der alten Voliere mit kleinem Wasserbecken erholten sich die Höckerschwäne in den letzten Wochen gut, nahmen zu. "Ihr Federkleid ist in wenigen Wochen fertig entwickelt, dann können wir sie auswildern", erklärt Fulsche.
Geplant ist, die Tiere an der nahen Elbe in Kaditz auszusetzen. "Und dann werden sie sich eigene Reviere suchen. Hoffentlich nicht am Blauen Wunder, wo sie ständig mit ungesundem Brot gefüttert werden", hofft Fulsche.
Ihr altes Zuhause in Ullersdorf ist mittlerweile "vergeben": Dort haben sich jetzt ein älteres Kind der verstorbenen Golfplatz-Schwäne sowie ein Jungschwan aus Kamenz niedergelassen.
Titelfoto: Fotomontage: Holm Helis