Gesperrte Straßen, stillgelegte Linien, viele Unfälle: Blitzeis legt Lausitz lahm
Bautzen - In Ostsachsen brachten Eisregen, Glätte und Sturm den Verkehr teilweise zum Erliegen. Mit 82 Unfällen innerhalb eines Tages verdoppelte sich die Zahl gegenüber dem üblichen Crash-Aufkommen.

Auf der S106 landete bei Glätte zwischen Salzenforst und Cölln bei Kleinwelka ein Transporter in einem Feld, nachdem er zuvor gegen einen Baum geprallt war. Der Fahrer wurde schwer verletzt.
Kurz darauf rutschte in Marlersdorf ein MAN-Brummi von der eisglatten Straße. Verletzt wurde niemand.
Auf der S129 bei Kemnitz kam eine VW-Golf-Fahrerin in einem Waldstück bei Glatteis von der Straße ab und landete im Graben.
Auch die Feuerwehr war im Dauereinsatz - nicht nur zu Unfällen. In der Nacht zum Dienstag wurden die Kameraden in ein Pflegeheim nach Kleinwelka gerufen. Aufgrund der Glätte schaffte es der zuvor alarmierte Rettungsdienst nicht, eine Patientin zum rund 200 Meter entfernten Rettungswagen zu transportieren.
Die Kameraden legten die Patientin in eine Schleifkorbtrage und brachten sie zum Rettungswagen.
Brummis und Busse von Schneewehe erfasst

Der Landkreis Görlitz kündigte Dienstagfrüh aufgrund der Wetterlage einen erheblich eingeschränkten Busverkehr an. Schon am Abend zuvor gegen 16.45 Uhr war ein Bus auf der K8453 zwischen Tetta und Melaune durch starken Sturm in eine Schneewehe gedrückt worden und steckte fest.
"Zwei Schulkinder mussten von ihren Eltern abgeholt und der Bus schließlich professionell geborgen werden", so Polizeisprecherin Anja Leuschner (33).
Gegen 17.30 Uhr stellten Beamte des Polizeireviers Görlitz auf der S111 in Höhe Feldhäuser einen weiteren Bus fest, der in einen Graben gerutscht war. Die Polizisten brachten die beiden Insassen, ebenfalls Kinder, nach Hause.


Unweit des Busses steckte dann auf der S111 Höhe Gersdorf noch ein Brummi in einer Schneewehe fest, auch hier musste ein Abschleppdienst helfen.
Titelfoto: Montage: LausitzNews.de/Tim Kiehle, LausitzNews.de/Philipp Mann