Gipfeltreffen der Bürgermeister an der Elbe: Dresden (USA) trifft Dresden (Sachsen)

Dresden - Eine Familie aus den USA macht auf ihrer Europa-Reise drei Tage Halt in Dresden. Soweit nichts Ungewöhnliches. Wäre da nicht Mark Maddox (64). Denn der Ehemann und dreifache Papa ist nicht nur ein waschechter Südstaatler, sondern auch Bürgermeister von Dresden!

Das obligatorische Selfie vor der Frauenkirche durfte natürlich nicht fehlen (v.l.): Mark Lee (18), Mutter Kerri (54), Bürgermeister Mark Maddox (64) und die Töchter Meyer Blaine (23) sowie Molly Shannon (21) posieren auf dem Neumarkt.
Das obligatorische Selfie vor der Frauenkirche durfte natürlich nicht fehlen (v.l.): Mark Lee (18), Mutter Kerri (54), Bürgermeister Mark Maddox (64) und die Töchter Meyer Blaine (23) sowie Molly Shannon (21) posieren auf dem Neumarkt.  © Petra Hornig

Allerdings handelt es sich dabei nicht um das Dresden an der Elbe, sondern um die 3000-Einwohner-Gemeinde im US-Bundesstaat Tennessee.

Die Gegensätze könnten nicht größer ausfallen: Auf der einen Seite die pulsierende Großstadt mit altehrwürdiger Architektur, auf der anderen Seite die von weiten Mais- und Sojafeldern geprägte Idylle im Südosten Amerikas.

"Eure Verwaltung ist mit 7000 Mitarbeitern um ein Vielfaches größer", sagt Maddox mit Blick auf das Rathaus schmunzelnd. "Ich habe als Bürgermeister in Teilzeit nur 27 Mitarbeiter unter meiner Aufsicht."

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Für den studierten Lehrer (Mathe, Psychologie), der 14 Jahre lang als Abgeordneter für die Demokraten im Parlament von Tennessee saß, beginnt bald ein neuer Lebensabschnitt. Ende Juni verlässt er nach 40 Jahren den Schuldienst, geht in den Ruhestand.

Wohl auch deshalb hat er die gesamte Familie im Schlepptau. Neben Ehefrau Kerri (54, ebenfalls Lehrerin) sind das die Töchter Meyer Blaine (23) und Molly Shannon (21, beide Studentinnen) sowie Sohnemann Mark Lee (18, Schüler).

Der Besuch im Büro des OB ließ auch Raum für ein paar Minuten zwanglosen Austausch.
Der Besuch im Büro des OB ließ auch Raum für ein paar Minuten zwanglosen Austausch.  © Petra Hornig
Mayor Mark Maddox durfte sich nach Einladung von Dirk Hilbert (51, FDP) ins Gästebuch von Elbflorenz eintragen.
Mayor Mark Maddox durfte sich nach Einladung von Dirk Hilbert (51, FDP) ins Gästebuch von Elbflorenz eintragen.  © Petra Hornig
Und das schrieb der US-Bürgermeister: "Danke für einen wundervollen Besuch. Sie sind in Dresden Tennessee jederzeit willkommen."
Und das schrieb der US-Bürgermeister: "Danke für einen wundervollen Besuch. Sie sind in Dresden Tennessee jederzeit willkommen."  © Petra Hornig
Genauso wie Kerri und Molly können sich auch Dynamo-Fans freuen: Wie es der Zufall will, sind Schwarz und Gelb auch die Farben der Sportteams in Dresden, Tennessee!
Genauso wie Kerri und Molly können sich auch Dynamo-Fans freuen: Wie es der Zufall will, sind Schwarz und Gelb auch die Farben der Sportteams in Dresden, Tennessee!  © Petra Hornig
Bei den vielen sächsischen Fürsten und Königen war der Besuch aus Amerika ein bisschen überfordert.
Bei den vielen sächsischen Fürsten und Königen war der Besuch aus Amerika ein bisschen überfordert.  © Petra Hornig
Dresden-Bürgermeister Mark Maddox (64) an seinem Schreibtisch. Von dort führt er die 27 Mitarbeiter seiner Stadtverwaltung.
Dresden-Bürgermeister Mark Maddox (64) an seinem Schreibtisch. Von dort führt er die 27 Mitarbeiter seiner Stadtverwaltung.  © privat

OB Hilbert lässt sich Gelegenheit nicht entgehen

Ganz schön wuchtig: das Ortseingangsschild von Dresden/Tennessee.
Ganz schön wuchtig: das Ortseingangsschild von Dresden/Tennessee.  © privat

Tochter Molly findet Gefallen an Dresden: "Man kann fast überall zu Fuß oder mit dem Fahrrad hin, der öffentliche Nahverkehr ist richtig gut ausgebaut". Schwester Meyer Blaine ergänzt: "Und offenbar legt ihr hier großen Wert auf die Förderung von Kunst und Kultur."

Diese Gelegenheit zum "meet and greet" ließ sich natürlich auch OB Dirk Hilbert (51, FDP) nicht entgehen, lud die Familie kurzerhand in sein Büro ein. Mayor (Deutsch: Bürgermeister) Maddox bekam die Gelegenheit, sich standesgemäß im Gästebuch der Stadt zu verewigen.

Doch die insgesamt zweiwöchige Europatour ist noch nicht vorbei. Nach London, Paris und Dresden geht es für die fünfköpfige Familie heute nach Rom. Am Sonntag steht dann der Heimflug an.

Dresden gibt's auf der ganzen Welt

Das niedliche Rathaus von Dresden in Tennessee wurde am 10. Dezember 2021 von einem Tornado zerstört. Die Aufnahme stammt aus der Zeit vor dem Unglück.
Das niedliche Rathaus von Dresden in Tennessee wurde am 10. Dezember 2021 von einem Tornado zerstört. Die Aufnahme stammt aus der Zeit vor dem Unglück.  © privat

Obwohl die Dresdner ihren Ort für einzigartig halten, gibt es den Namen mindestens 15 weitere Mal auf der Welt. Viele Städte, die den Namen tragen, liegen in den Vereinigten Staaten.

Von Dresden in den Bundesstaaten Tennessee oder Kansas bis Dresden in Texas sind die meist recht kleinen Orte quer über das ganze Land verteilt. Die Gründungen der meisten Siedlungen fielen ins 19. Jahrhundert, als viele deutsche und damit auch sächsische Einwanderer in die USA kamen.

Doch auch in anderen Ländern lässt sich der Name finden. Ein Beispiel ist Dresden in Ontario, Kanada. Oder Dresden in Staffordshire, Großbritannien. Sogar in Südafrika gibt es ein Dorf namens Dresden, das in der Sprache der Einheimischen Limpopo heißt.

Der Name der Stadt scheint also eine universelle Anziehungskraft zu haben, die über drei verschiedene Kontinente strahlt.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig

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