Großes Angebot für kleine Geldbeutel: Das Sozialkaufhaus in Trachau ist ein Segen für Dresden

Dresden - Hier gibt es (fast) nichts, was es nicht gibt: Im Sozialkaufhaus in Trachau können sich Bedürftige mit gebrauchter Kleidung, Möbeln und Haushaltsgeräten zu Schnäppchenpreisen ausstatten. Außerdem finden im Betrieb auch langzeitarbeitslose Menschen einen Job und neue Lebens-Perspektiven.

Betreiber des Sozialkaufhauses ist das Sächsisches Umschulungs- und Fortbildungswerk. Vorstand Martin Seidel (45) zeigte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (44, Linke) beim Rundgang auch Spiele für Kinder.
Betreiber des Sozialkaufhauses ist das Sächsisches Umschulungs- und Fortbildungswerk. Vorstand Martin Seidel (45) zeigte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (44, Linke) beim Rundgang auch Spiele für Kinder.  © Petra Hornig

Geschirr teils kostenlos, Schuhe für 10 Cent, ein Stuhl 2 Euro: Die Preise sind unschlagbar! Auch hochwertige Kinderwagen (ab 25 Euro), Hometrainer (ab 20), Schrankwände (ab 50) Waschmaschinen (ab 60) oder sogar ganze Einbauküchen (ab 250 Euro) gibt es.

Alle Waren sind gespendet, werden vor Ort in betriebseigenen Werkstätten (Wäscherei, Näherei, Elektro) geprüft und aufbereitet.

"Ein geniales Recycling-System. Sachen landen so nicht auf dem Müll, sondern werden einer neuen Nutzung zugeführt", so Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (44, Linke), die am Freitag das Sozialkaufhaus besichtigte.

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Einkaufen dürfen hier bedürftige Bürger, die Sozialleistungen (wie ALG II, Grundsicherung, Wohngeld, Bafög, Asylhilfen) erhalten.

"Das ist wichtig für mich. Ich kaufe wegen der hohen Preise nur selten in normalen Läden ein", sagt Stammgast Lyubor Makukh (70), die seit 2001 in Dresden lebt.

Klamotten und Schuhe zum Schnäppchenpreis: Kundin Lyubor Makukh (70) auf Einkaufstour.
Klamotten und Schuhe zum Schnäppchenpreis: Kundin Lyubor Makukh (70) auf Einkaufstour.  © Petra Hornig

Niemand bräuchte sich zu schämen, wenn er im Sozialkaufhaus einkauft

Viele Waren kosten wie diese Bettwäsche nur einen Euro.
Viele Waren kosten wie diese Bettwäsche nur einen Euro.  © Petra Hornig

Täglich kommen rund 150 zahlende Kunden, rund drei Viertel mit Migrationshintergrund.

"Manche Einheimische schämen sich vielleicht ein bisschen vor dem Besuch. Das brauchen sie aber überhaupt nicht", sagt Leiterin Peggy Büchner (53) vom Betreiberverein, dem Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerks Dresden (SUFW).

Vorstand Martin Seidel (45): "Einen kleinen Ansturm gab's zuletzt wegen des Schulanfangs. Wir haben ja auch Zuckertüten und Spielsachen."

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Ganze 146 Mitarbeiter sind im Kaufhaus-Betrieb beschäftigt, darunter auch Spediteure und Fahrer.

Die meisten waren langzeitarbeitslos wie Jörg Seidel (36), der jetzt als Verkäufer arbeitet. "Ich habe über meine Stelle zurück zu einem geregelten Tagesablauf gefunden", sagt er erfreut.

Das Sozialkaufhaus (Industriestraße) öffnet Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr.

Titelfoto: Petra Hornig

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