"Industrieseifen" sollte aufgegeben werden – doch dann geschah ein Wunder
Dresden - Unverhoffte Rettung für Dresdner Traditionsbetrieb: Der "Industrieseifen"-Handel von Regina Götzke (64) sollte nach einem Vierteljahrhundert schließen. Doch dann begeisterte sich ein Makler für das Unternehmen - jetzt hat er es samt allen Mitarbeitern übernommen.

Regina Götzke hat 1995 die "Industrieseifen" im Stadtteil Cotta übernommen.
"Anfangs haben wir in Heidenau selbst Handwaschpasten hergestellt. Später sind wir auf den Handel umgestiegen."
Seitdem hat die Firma sachsenweit Hotels, Schulen, Schwimmbäder, Industriebetriebe und viele andere Einrichtungen beliefert.
"Seife braucht jeder", sagt die langjährige Chefin. Ihre Produktpalette umfasst aber auch andere Hygieneartikel, vom Toilettenpapier bis zum Scheuerpulver.
Nach rund 25 geschäftigen Jahren sehnte sich Regina Götzke nach dem Ruhestand.
"Ich wollte mir ein hübsches kleines Einfamilienhaus in Dresden kaufen." Denn bisher wohnte sie direkt über ihrem Geschäft, war selbst am Wochenende für ihre Kunden da.

Makler sattelt um – zum Industrieseifen-Händler

Sie beauftragte den Dresdner Makler Florian Ben Kaminski (41), um einen Käufer für ihr Unternehmen zu finden. Doch der Makler fand selbst Geschmack an den "Industrieseifen": "Ich habe sofort gesehen, dass hier riesige Chancen liegen", sagt er.
Florian Ben Kaminski entschloss sich, vom Makler zum Industrieseifen-Händler umzusatteln. Und so kaufte er das Geschäft kurzerhand selbst.
Auch die fünf Mitarbeiter hat er gleich übernommen.
"Ich bin ins kalte Wasser gesprungen", sagt er.
Im vergangenen Monat hat Regina Götzke ihren Traditionsbetrieb übergeben. "Mein Lebenswerk bleibt erhalten!", freut sie sich.
Titelfoto: Steffen Füssel