Kennt ihr diesen Pfad entlang der Elbe? Hier kann man was übers Hochwasser lernen

Dresden - Dresden ist gespickt mit Lehrpfaden. Und doch muss man oft zweimal hinschauen, um sie zu entdecken. So auch den Hochwasserlehrpfad zwischen Augustus- und Marienbrücke entlang des Landtags und am anderen Ufer am Hotel Bellevue. 2008 eröffnet, ist er heute aktueller denn je.

Falls die Zeit zu knapp ist, um alle Tafeln durchzulesen, haben die Projektleiter Ralf-Uwe Syrbe (61, l.) und Karsten Grunewald (63) QR-Codes auf die Tafeln drucken lassen, womit die Inhalte digital abrufbar sind.
Falls die Zeit zu knapp ist, um alle Tafeln durchzulesen, haben die Projektleiter Ralf-Uwe Syrbe (61, l.) und Karsten Grunewald (63) QR-Codes auf die Tafeln drucken lassen, womit die Inhalte digital abrufbar sind.  © Ove Landgraf

Insgesamt acht Tafeln erinnern an vergangene Hochwasser, erklären getroffene Schutzmaßnahmen und kämpfen gegen das Vergessen.

"Einen absoluten Schutz vor Hochwasser wird es nie geben, umso wichtiger ist, dass die Erinnerung nicht abebbt", betont Projektleiter Karsten Grunewald (63).

Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 wurden viele Maßnahmen für den Hochwasserschutz, wie Stützwände oder mobile Schutzeinrichtungen, ergriffen. In diesem Zuge ist auch der Hochwasserlehrpfad entstanden.

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Für Projektleiter Grunewald ein wichtiger Schritt, um auch langfristig ein Bewusstsein zu schaffen, denn "nachdem wir zwischen 2002 und 2013 häufiger Jahrhunderthochwasser hatten, gab es jetzt zum Glück länger keins. Und damit schwinden oft die Erinnerungen."

Die Skulptur "Die Woge" (2006) von Tobias Stengel soll an die Flut von 2002 erinnern und ist zwischen den Tafeln "Das Wasser kommt. Was passiert?" und "Leben am Fluss" auf der Augustusbrücke zu finden.
Die Skulptur "Die Woge" (2006) von Tobias Stengel soll an die Flut von 2002 erinnern und ist zwischen den Tafeln "Das Wasser kommt. Was passiert?" und "Leben am Fluss" auf der Augustusbrücke zu finden.  © Ove Landgraf

BU Nanu, hier gibt es einen Lehrpfad fürs Hochwasser

Die vergangenen Hochwasser haben in Dresden zu starken Zerstörungen geführt, die bis heute nicht vollständig behoben werden konnten.
Die vergangenen Hochwasser haben in Dresden zu starken Zerstörungen geführt, die bis heute nicht vollständig behoben werden konnten.  © picture alliance/dpa/skh exa

Für seinen Kollegen Ralf-Uwe Syrbe (61) ist die fünfte Tafel "Raum für den Fluss" am Palaisgarten demnach besonders wichtig. Hier wird auf das Verbot der Bebauung aller innerstädtischen Flutbereiche von 1905 aufmerksam gemacht: "Nach dem Hochwasser 1845 wurde eine Elbstromkarte mit den Überschwemmungshochburgen erstellt, damit da niemals gebaut wird. Trotzdem sind nun ein paar Flutrinnen zugebaut. Mit dem Pfad wollen wir auch jüngere Generationen erreichen, damit das Wissen nicht ausstirbt."

Während man nun entlang der Hofkirche flaniert oder im Palaisgarten die Sonne genießt, kann man sich also ganz nebenbei über das Hochwasser informieren.

Genau das war, laut Projektleiter Grunewald, der Plan. "So können wir mehr Leute erreichen, ohne das es besonders viel Aufwand für sie bedeutet." Wer den gesamten Pfad ablaufen möchte, sollte ein bis zwei Stunden einplanen. "Man kann starten, wo man möchte. Alle Inhalte stehen für sich."

Titelfoto: Fotomontage: Ove Landgraf//picture alliance/dpa/skh exa

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