"Canaletto" in Dresden: 400.000 feierten beim Stadtfest
Dresden - Es hätte so schön werden können: Wochenlang wartete das ausgetrocknete Elbflorenz auf sein großes Fest. Doch dann das Fiasko: Was Vorhersagen vorsichtig andeuteten, ergoss sich über "Canaletto" mit voller Härte. Am zweiten Festtag regnete es wie aus Kübeln, bis in die Abendstunden hinein ...
Entsprechend vielsagend auch der Blick von Veranstalter Frank Schröder (53) bei der Party-Bilanz.
Immerhin: 50.000 Besucher mehr als noch 2021 kamen an die Elbe - insgesamt wurden rund 400.000 Gäste gezählt.
Über 1000 Künstler gaben Programme zum Besten - proppenvoll waren die Konzerte zwischen Theaterplatz, Kulturpalast und Goldenem Reiter.
"Der Samstag hat uns sehr traurig gestimmt und unsere Prognose über den Haufen geworfen", stellte Schröder klar.
"Und trotzdem hatten wir am Samstagabend, als der Regen nachließ, eine tolle Party."
Freitag und Sonntag? Ein Erfolg! "Viele haben ihren Besuch am letzten Tag noch nachgeholt", war der Chef-Organisator, der die Zügel seit 1998 in der Hand hält, sichtlich erleichtert.
Ins selbe Horn stieß auch der Geschäftsführer der Weißen Flotte, Victor Straubhaar (30).
"Am Samstag kam der Enthusiast mit Regenschirm, am Sonntag dann die Allgemeinheit." Denn während sich am letzten Tag eine Schifffahrt geradezu anbot, war die Flotte am Samstag nur zu 70 Prozent ausgelastet.
Kein Feuerwerk zum Abschluss vom Dresdner Stadtfest
Kein Feuerwerk zum Abschluss - das stimmte viele Dresdner und Touristen, die rund 20 Prozent des Partyvolks ausmachten, traurig.
Für gute Stimmung sorgte indes die Wiedereröffnung der Augustusbrücke.
Erstmals seit 2016 gab es eine direkte Verbindung zwischen der Partymeile in der Altstadt und Neustädter Elbufer.
Und auch Politik fand am Albertinum ihren Platz auf dem Fest: Erstmals in der Stadtfest-Geschichte gab es anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft unseres Nachbarlandes ein deutsch-tschechisches Kulturfestival - sichtbar vor allen Dingen an den herumlaufenden Riesenpuppen.
Titelfoto: Norbert Neumann