Der verzweifelte Kampf ums Römische Bad: Spendenkampagne soll eine Million Euro ersprudeln
Dresden - Es ist ein Anblick, der vielen Dresdnern das Herz bluten lässt. Das Römische Bad am Hang von Schloss Albrechtsberg ist eine ewige Baustelle. Für ein paar Stunden kehrte am Sonntag jedoch Leben ein in einen Ort, der einst voller Freude war. Doch das Bad, in dem Generationen von Dresdnern zu DDR-Zeiten noch gebadet haben, gammelt seit Jahren vor sich hin.

André Birnbaum (56) erinnert sich lebhaft: "Als Kinder und Jugendliche waren wir oft hier zu Besuch. Das war sensationell - in den Sommerferien konnte es auch zum Baden benutzt werden."
Heute führt er regelmäßig Gäste durchs Schloss. Was ihn wirklich bewegt: "Die Hoffnung ist natürlich, dass vielleicht genügend Geld aus den Spenden zusammenkommt. Ich hoffe, dass man hier schnell mit der Sanierung beginnen kann."
Seine Frau Sabine (57) ergänzt: "Am besten so, dass wir das auch noch erleben dürfen." Für beide ist klar: "Das ist doch das schönste Bad Deutschlands."
Auch Henry (40) und Claudia (38) mit ihren Kindern Arthur (8) und Alina (6) waren begeistert: "Wir wollten was Entspanntes machen und waren noch nie hier. Die Kinder essen gern draußen - und dann haben wir das mit Picknick gesehen und dachten: Das ist perfekt."


Eine Million Euro fehlt, damit Wasserbecken und Fontäne sprudeln können

Auch Rosa (23) und Konrad (23) waren noch nie hier, sind aber direkt begeistert. "Ich kannte die Schlösser, aber wusste nicht, dass es ein Römisches Bad hier gibt."
Rosa sieht die Vision: "Es ist ein bisschen verwachsen, aber man sieht das Potenzial. Die Lage und die Aussicht sind wirklich schön. Es gibt so viele schöne kleine Winkel und die Architektur gefällt mir richtig."
Seit Ende Mai läuft die Spendenkampagne für die Sanierung. Auch beim Picknick stellte die Stadt eine Spendenbox auf.
Insgesamt seien bereits 8500 Euro eingegangen. Ziel: eine Million Euro für den zweiten Bauabschnitt, damit Wasserbecken und Fontäne bald wieder sprudeln.
Titelfoto: Norbert Neumann