Diese Gäste sind inzwischen Nr. 1 in Elbflorenz: Polnischer Frühling für Dresdens Tourismus
Dresden - Einreiseverbote für Ungeimpfte, Abstandsregeln, Hotels ohne Frühstück: Die Corona-Pandemie mit ihren strikten und bisweilen verstörenden Auflagen hat in der Dresdner Tourismusbranche tiefe Spuren hinterlassen.

2023 war das erste Jahr ohne Verbote und die Auswertung beweist: Der Tourismus hat sich beinahe vollständig erholt. Und keine Nation reist so gerne nach Dresden wie die Polen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Übernachtungen in den Hotels verzeichnet. Damit fehlen 9 Prozent zum absoluten Touristik-Rekordjahr 2019.
Unsere polnischen Nachbarn liegen dabei auf Rang 1 mit über 100.000 Übernachtungen (Rang 2: USA, Rang 3: Österreich).
Das kontinuierlich wachsende Interesse der Polen am Elbtal kommt dabei nicht von ungefähr: "Polnische Touristen können sich einen Ausflug mit Übernachtung heute leisten.
Und wir haben gezielt in den Markt investiert", berichtet Corinne Miseer (48), Geschäftsführerin der Dresden Marketing. Werbekampagnen auf Polnisch in Warschau, Breslau, Krakau und Poznan sowie die Teilnahme an Tourismusmessen hätten konkret Niederschlag gefunden.


Viele Touristen nutzen gern die Dresdner Stadtrundfahrt

Dabei bleibt die Touristik-Lokomotive der Landeshauptstadt weiterhin ihr kulturelles Erbe. Darauf ausruhen solle man sich aber nicht, erinnert Annekatrin Klepsch (45, Linke) mit Blick in die Zukunft: "Erfolgreicher Tourismus braucht Authentizität, Qualität und Vertrauen. Darauf müssen wir weiter aufbauen."
Viele Touristen nutzen dabei auch die Stadtrundfahrt und lernen Simone Parma kennen. Die 57-Jährige verkauft beinahe jeden Tag Tickets an polnische Touristen:
"Unsere Ansage im Bus läuft in 22 Sprachen. In den letzten zehn Jahren hat die Zahl polnischer Touristen immer weiter zugenommen. Viele davon grüßen dabei auf Deutsch", so die Stadtführerin.
Kürzlich kürte auch die "New York Times" die sächsische Landeshauptstadt als eines der Topziele im Jahr 2024.
Titelfoto: xx