TV-Kommissarin hat Problem mit Kindern vor der Kamera
Dresden - Sie steht selbst seit 27 Jahren - von Kindesbeinen an - vor der Kamera, jagt seit 2019 im Dresdner "Tatort" als Kriminalkommissarin Leonie Winkler Verbrecher. In der Romanverfilmung "Heidi" spielte sie ab 1999 ihre erste Titelrolle. Trotzdem ist Schauspielerin Cornelia Gröschel (37) der Meinung: Kinder gehören nicht vor die Kamera. "Das ist ein Erwachsenen-Job!"

"Ich bin selbst gerade Mutter geworden. Ich würde meinem Kind nicht erlauben, zu drehen", sagte die Dresdner Schauspielerin in der MDR-Talkshow "Riverboat".
Ihr Schauspieldebüt hatte Gröschel als Zehnjährige in der Episode "Ein rettender Engel" der Fernsehserie "Heimatgeschichten".
Ab 1998 spielte sie in der Krankenhaus-Serie "In aller Freundschaft" in 15 Folgen das Waisenkind Franzi Moers.


Cornelia Gröschel stand bereits im Alter von zehn Jahren vor der Kamera

Rückblickend sagt Cornelia Gröschel: "Was ich jetzt sehe: Ich sehe ein kleines Mädchen, was wahnsinnig zerbrechlich ist. Und was genommen wurde und vor die Kamera gestellt wurde, weil diese Zerbrechlichkeit so schön anzusehen ist. Jeden berührt das sofort."
Doch es gibt ein Aber: "Die Kinder müssen vor der Kamera, am Set, funktionieren. Wir haben am Set aber nicht die Kapazität, wirklich darauf Rücksicht zu nehmen, was ein Kind braucht."
Gröschel weiter: "Ich habe gespielt, seit ich zehn Jahre alt bin. Und das hat auch bei mir Spuren hinterlassen. Natürlich bin ich dankbar, dass ich auf 27 Jahre Berufserfahrung blicken kann." Doch "ein Kind gehört auf die Wiese, auf den Hof oder auf den Spielplatz. Und muss spielen und verrückt sein und laut lachen dürfen", sagt Cornelia Gröschel. "Ich habe damals funktioniert - und das ist gut, aber auch nicht gut."
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