Eine kühlende Oase: Hygiene Museum eröffnet Garten im Innenhof

Dresden - Auch wenn er von vielen Menschen bezweifelt wird, ist der Klimawandel Realität.

Üppiges Dickicht aus Sträuchern: Hygiene-Museum eröffnet neuen Garten im Innenhof.  © Thomas Türpe

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat das Deutsche Hygiene Museum Dresden (DHMD) einen neu bepflanzten Garten im Innenhof angelegt. Die Begrünung dient zunächst natürlich als kühlende Oase, soll aber auch ein Ort der Begegnung und Erholung werden. Ein Rundgang zeigt: Chillen als gelebte kulturelle Praxis ist hier möglich.

Der Innenhof des DHMD war bislang eine Wüstenei ein leerer Ort, der kaum Wasser aufnahm und sich in den Sommermonaten auf bis zu 50 Grad Celsius aufheizte. Niemand wollte mehr seinen Fuß darauf setzen.

Nun soll ein Ort des Wohlfühlens für Besucher und Museumsmitarbeiter etabliert werden, der gleichsam auf Wetterextreme reagiert: Das neue Bepflanzungskonzept trage zur natürlichen Kühlung des Gebäudes bei und verbessere zugleich das städtische Mikroklima, so DHMD-Direktorin Iris Edenheiser (47).

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Als zentrales Projekt im Nachhaltigkeitskonzept des DHMD wurde der bislang lediglich mit Schotter belegte Innenhof in einen naturnahen Garten verwandelt, der zudem höchste Aufenthaltsqualität bieten soll. Für die kaufmännische Direktorin des DHMD Lisa Klamka (34) ein weiterer Schritt in Sachen Nachhaltigkeit.

Der neue Garten solle der Klimaanpassung von Kulturinstitutionen Rechnung tragen, aber auch "einen wilden und unkonventionellen Eindruck im Kontrast zur strengen Architektur des Hauses" vermitteln.

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Garten soll Ort der Begegnung sein

Die Museums-Chefinnen Iris Edenheiser (r.) und Lisa Klamka freuen sich an den roten "Pfadfinder"-Objekten über Aufenthaltsqualität und Nachhaltigkeit.  © Thomas Türpe

Die Begrünungskosten beliefen sich auf rund 350.000 Euro - ermöglicht durch die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland (INK). Realisiert wurde das Projekt vom Büro "SOWATORINI Landschaft".

Sebastian Sowa erläutert die zwei entstandenen Raumatmosphären: Rund 2300 Quadratmeter Schotterfläche sind seit August 2024 entsiegelt worden. Die Asphaltschicht des oberen Terrassenbereiches wurde durch einen wasserdurchlässigen Kiesbelag ersetzt, beidseitig flankiert von neuer Bepflanzung. Dort bleibe es sonnig und warm.

Eine Treppenanlage mit Sitzflächen führt ins darunterliegende, kühlende "Dickicht", für das auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern rund 850 Gehölze gesetzt wurden. Dort zieht sich ein barrierefreier Weg aus Trampelpfaden durch die Vegetation, durchbrochen von roten Holzelementen der Skulptur "Pfadfinder", auf denen man liegen, balancieren, sich ausruhen und spielen könne.

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Der Garten solle laut Museumsdirektorin Edenheiser aber nicht nur Ort für Ruhe und Reflexion bleiben: "Es soll auch lebendig werden". So werde sich die Museumsgastronomie dorthin ausweiten, auch werde der Garten zur Bühne und Kulisse für künftige Open-Air-Veranstaltungen und Ausstellungs-Begleitprogramme.

Jetzt muss es nur noch richtig Sommer werden.

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