Hunderettung in Rumänien: Zwei Dresdner haben Welpen im Gepäck

Dresden - Lisa Baumann (29) und Julien Röder (28) aus Dresden sind zur Hunderettung ins 1200 Kilometer entfernte Sibiu nach Rumänien gefahren. Mit bewegenden Eindrücken und zwei Welpen im Gepäck sind sie zurück.

Gemeinsam mit der Tierheim-Leiterin Julia füttert Lisa (l.) die Hunde.
Gemeinsam mit der Tierheim-Leiterin Julia füttert Lisa (l.) die Hunde.  © Julien Röder

"Die hätten es dort nicht geschafft", sagt Lisa über die zwei sechs Monate alten Pudel-Terrier. Bleiben werden sie jedoch nicht bei dem Paar: "Wir sind jetzt eine Pflegestelle. Wenn die Hunde schon in Deutschland sind, lassen sie sich leichter vermitteln."

Für Julien, der als Social-Media-Leiter bei TAG24 arbeitet, war die Zeit in Rumänien ein Wechselbad der Gefühle: "Es ist wie Licht und Schatten. Auf der einen Seite stehen Liebe und Zuwendung. Auf der anderen Trauer und Leid."

Denn gerade die Vorstellung, die Hunde hätten es im Tierschutz gut, auch wenn sie ein Leben lang dort bleiben, hat sich in Luft aufgelöst: "Man muss sich das so vorstellen, als wäre man ein Leben lang mit 60 Leuten in einem Haus gefangen", erzählt Freundin Lisa unter Tränen.

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Hier helfe nur eines: "Kastration ist der einzig humane Weg, die Überpopulation einzudämmen", erklärt Julien. Hier seien bereits Tierärzte in Zusammenarbeit mit dem Verein unterwegs.

Auch deshalb habe sich ihre Einstellung zu Zuchthunden verändert: "Wir haben weniger Verständnis für Leute, die sich Hunde vom Züchter zulegen. Es muss nicht sein. Allein bei 'Hope for Future' gibt es jeden Hund."

Tierarztkosten sind für Verein eine enorme Herausforderung

Viele der Hunde werden ihr ganzes Leben in dem Tierheim von "Hope for Future" auf ein Zuhause warten.
Viele der Hunde werden ihr ganzes Leben in dem Tierheim von "Hope for Future" auf ein Zuhause warten.  © Julien Röder

Neben der emotionalen Belastung gab es auch allerhand zu tun für die beiden: "Man macht echt alles. Von der Grundreinigung der Zwinger bis hin zu Tierarztbesuchen und grundmedizinischer Versorgung wie Augensalbe auftragen war alles dabei."

Und gerade die Tierarztkosten sind für den Verein eine enorme Herausforderung: "Allein das kostet rund 83.000 Euro im Jahr. Das schaffen die nur über Spenden", betont Julien.

Obwohl die Zeit für das Pärchen alles andere als entspannt war, wird es in ein paar Wochen wieder nach Rumänien gehen.

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Dieses Mal mit Anhang: "Mein Vater war da und hat sich das Areal angesehen, das noch betoniert werden muss. Er wird das nun übernehmen", so Lisa gerührt. Infos: hope-for-future.com.

Titelfoto: Julien Röder

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