Influencerin Lyn feiert Diaversary: "Wie der Beginn eines zweiten Lebens"
Dresden - Sie ist bekannt für ihren Kampf gegen Diabetes, doch auch für Influencerin Lyn Künstner (32) gab es ein Leben vor der Erkrankung. Am heutigen 8. März feiert die Dresdnerin zum 14. Mal ihr sogenanntes Diaversary, den Tag, an dem sie ihre Diagnose erhielt. Gegenüber TAG24 erklärt sie, was das Jubiläum für sie bedeutet - und macht anderen Menschen Mut, die ebenfalls erkrankt sind.
An den 8. März 2010 kann sich Lyn noch genau erinnern. "Ich war in der Berufsschule, gerade nach Dresden gezogen. Weil ich mich schon seit einiger Zeit nicht gut fühlte, meinte meine Mama, ich solle mich mal bei einem Arzt melden. Ich benötige ja ohnehin einen Hausarzt in Dresden. Als ich ihm dann sagte, dass ich unglaublich Durst habe, hat er sofort geschalten. Am nächsten Tag saß ich bereits bei der Diabetologin."
Das extreme Durstgefühl ist ein Symptom der Diabetes-Erkrankung. Die Nieren versuchen, den überschüssigen Zucker durch Wasserausscheidung aus dem Körper zu bringen. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Drang nach Wasser.
"Ich hatte in dieser Zeit immer so zwei bis drei 1,5-Liter-Flaschen in der Schule dabei, bin extra früh aufgestanden, um mich vor dem Unterricht noch zu versorgen. Die Flaschen haben meist so zwei Stunden gehalten", erinnert sich Lyn.
"Wenn mir heute jemand sagt, er habe Durst, denke ich: Du weißt nicht, was Durst heißt."
Influencerin macht anderen Diabetikern Mut: "Ihr seid nicht allein"
Seit diesem Tag muss Lyn auf ihren Blutzuckerspiegel achten und sich Insulin spritzen, um ihn im Falle auszugleichen.
Mit dem Diaversary feiert sie, ebenso wie viele andere Typ-1-Diabetiker, den Tag, an dem sie ihre Diagnose erhielten. "Man bezeichnet ihn sozusagen als Geburtstag des zweiten Lebens."
In den ersten Jahren habe sie noch nicht mit Freude auf den Tag blicken können. Mittlerweile habe sich ihre Einstellung jedoch geändert. "Es hätte auch schlimmer sein können. Vor 100 Jahren gab es noch nicht einmal Insulin. Da war die Diagnose Diabetes ein Todesurteil. Jetzt fühlt es sich wirklich wie der Beginn eines zweiten Lebens an."
Betroffenen rät Lyn, nicht zu verzagen, wenn sie die Diagnose erhalten und offen damit umzugehen. "Ich verstehe, dass jeder anders damit klarkommt. Wichtig ist es nur zu wissen: Die Krankheit ist behandelbar und ihr seid damit nicht allein. Redet darüber."
Titelfoto: Montage: Lyn Künstner