Kunst statt Krieg: Wagner-Stätte gibt Stipendiaten Heimat & Hoffnung

Dresden/Pirna - Unterstützung für die Ukraine leisten auch die Sächsische Akademie der Künste in Dresden zusammen mit Pirnas Richard-Wagner-Stätten Graupa. Sie bieten zwei Arbeitsstipendien für geflüchtete Künstler an. Die wohnen in einer historischen Stätte, wo einst Komponist Richard Wagner (1813-1883) lebte.

Vertreter der Stadt Pirna und der Sächsischen Akademie der Künste machen die Stipendien mit möglich, darunter Akademie-Präsident Wolfgang Holler (66, 2.v.r.), Präsident und Pirna-OB Klaus-Peter Hanke (69, r.).
Vertreter der Stadt Pirna und der Sächsischen Akademie der Künste machen die Stipendien mit möglich, darunter Akademie-Präsident Wolfgang Holler (66, 2.v.r.), Präsident und Pirna-OB Klaus-Peter Hanke (69, r.).  © Marko Förster

Das Hilfsprojekt machten die Akademie-Mitglieder mit Spenden möglich.

Die beiden Arbeitsstipendien laufen je sechs Monate, sollen den Ukrainern die Fortsetzung ihrer Arbeit ermöglichen.

Neben dem Lebensunterhalt wird eine besondere Unterkunft gestellt: Die Wohnung befindet sich in dem ehemaligen Bauerngut in Graupa, wo Wagner 1846 logierte und an seiner Oper Lohengrin schrieb.

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Wie passend: die erste Stipendiatin konnte bereits einziehen und ist Dirigentin!

Nataliia Stets (32) stammt aus der Westukraine, lebte bis zum Krieg in Kiew, wo sie bereits an vielen Opern mitgewirkt hatte.

"Für mich ist es eine Ehre, an so einem fantastischen Platz sein zu dürfen", sagt sie. "Wagners Zeit hier war schwierig gewesen. Mit Lohengrin schuf er dann ein sehr erfolgreiches Werk. Ich fühle eine spezielle Energie."

Während ihrer Zeit in Graupa will sie auch mit der Elbphilharmonie zusammenarbeiten.

"Eine Ehre": Dirigentin Nataliia Stets (32) kann jetzt an der Wagner-Stätte leben und arbeiten.
"Eine Ehre": Dirigentin Nataliia Stets (32) kann jetzt an der Wagner-Stätte leben und arbeiten.  © Marko Förster

Pirnas OB Klaus-Peter Hanke (69, parteilos): "Mit diesem Stipendiatenprogramm möchten wir unseren kleinen Teil dazu beitragen, dass diese Seele des ukrainischen Volkes auch über die schwere Kriegszeit weiter erhalten bleibt."

Titelfoto: Marko Förster

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