Radio-Urgestein hat die Front gewechselt: Rocco Reichel ist jetzt bei der Polizei!

Dresden - Neuer Job für Rocco Reichel!

Radio-Mann Rocco Reichel (52) wurde im Team freundlich aufgenommen.
Radio-Mann Rocco Reichel (52) wurde im Team freundlich aufgenommen.  © Steffen Füssel

Seit Jahresbeginn verstärkt das einstige Radio-Urgestein (52) das Team der Pressestelle der Polizeidirektion Dresden.

Der bekannte Radio-Dresden-Reporter hat die Seiten gewechselt: Ab jetzt bittet nicht mehr er um O-Töne seiner Interviewpartner, sondern gibt sie ehemaligen Journalisten-Kollegen als Polizeisprecher nun selbst.

Anfragen von Journalisten bearbeiten, Presse-Informationen schreiben und eben O-Töne geben - all das gehört zu den neuen Aufgaben von Rocco Reichel in dem fünfköpfigen Medien-Team.

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Zu tun gibt es genug: Corona und Winterwetter lassen die Telefone nicht stillstehen. "Einige Journalisten waren erstaunt, plötzlich meine Stimme am Telefon bei der Polizei zu hören", sagt er. "Sie freuen sich für mich."

Neben dem Tagesgeschäft lernt er derzeit die Arbeit der verschiedenen Bereiche der Polizeiarbeit in der PD Dresden an der Schießgasse kennen.

Reichel wollte "Neustart"

Rocco Reichel 2002 als Reporter auf Berg- und Talfahrt mit der Schwebebahn.
Rocco Reichel 2002 als Reporter auf Berg- und Talfahrt mit der Schwebebahn.  © Archiv
Reichel verstärkt das Team der Pressestelle.
Reichel verstärkt das Team der Pressestelle.  © Steffen Füssel

"Alle haben mich hier sehr freundlich aufgenommen", sagt Reichel, der als einer der wenigen hier keine Uniform trägt. Der Grund, bei der Polizei anzufangen, war nicht etwa ein verschütteter Kindheitstraum:

"Ich habe noch einmal eine neue Herausforderung gesucht", so der gebürtige Dresdner, der zuletzt in einer Doppelfunktion bei BCS Broadcast Sachsen in der Unternehmenskommunikation und als Reporter bei dem dazu gehörigen Sender Radio Dresden tätig war.

"Auf Sendung" war er ein "alter Hase". 1994 bereits machte der studierte Wirtschaftsingenieur ein Volontariat bei Radio PSR in Leipzig. Der Branche blieb er bis jetzt treu, doch: "Wann, wenn nicht jetzt", erklärt er seine Entscheidung, sich auf die vom Freistaat ausgeschriebene Stelle als "Sachbearbeiter Medien" beworben zu haben.

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Seine Erfahrungen mit der Polizei waren gut. Der Gedanke an einen "Neustart", wie er es nennt, hatte ihn schon länger beschäftigt. Bei den letzten Landtagswahlen, über die er berichtete, hatte er beschlossen: "Das sollen die letzten sein."

Reichel ist zuversichtlich, mit der "anderen Sicht auf die Dinge als Journalist" den neuen Kollegen hilfreich zur Seite stehen zu können und die Medienarbeit zu bereichern.

Polizeisprecher Marko Laske (46) freut sich über Verstärkung durch einen erfahrenen Journalisten bei dem schneller werdenden Nachrichtenbedarf: "Wir sind offen für neue Ideen."

Titelfoto: Steffen Füssel

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